Bei wolkenverhangenem Himmel und Unwettern in Teilen Österreichs finden am Sonntag die EU-Wahlen statt. Alle heimischen Spitzenkandidaten haben bis Mittag ihre Stimmen abgegeben. Eine erste Trendprognose wird nach Schließen der letzten Wahllokale in Österreich um 17 Uhr erwartet. Ergebnisse werden erst nach dem EU-weiten Wahlschluss um 23 Uhr veröffentlicht.

Mit dem Nachtflug-Spezial sind Sie live dabei: Ab 23 Uhr spricht eXXpress-Herausgeberin Eva Schütz gemeinsam mit den Politik-Experten Bernhard Heinzlmaier und Ralph Schölhammer über den Ausgang der Wahl. Die Ausgabe sehen Sie exklusiv auf eXXpress.at, eXXpressTV und unserem YouTube-Channel!

FPÖ könnte laut Umfragen erstmals Platz eins erobern

Geht es nach den veröffentlichten Umfragen, so könnte der Urnengang eine Premiere bringen: Die FPÖ könnte demnach recht klar Platz eins erobern. Damit hätten seit Österreichs EU-Beitritt im Jahr 1995 erstmals weder ÖVP noch SPÖ die Nase vorne. Die ÖVP muss den Meinungsforschern zufolge nach ihrem Rekord-Ergebnis von 2019 mit deutlichen Verlusten rechnen und dürfte mit der SPÖ um den zweiten Platz ringen. Der Sozialdemokratie wird von den Meinungsforschern eher eine Stagnation attestiert. Halten die Umfragen, so könnten die NEOS die Grünen von Platz vier verdrängen. Die Öko-Partei kam seit Anfang Mai etwas ins Trudeln, nachdem Vorwürfe gegen deren Spitzenkandidatin Lena Schilling publik wurden, die größtenteils deren Privatbereich betrafen.

Statt mit bisher 19 Abgeordneten wird Österreich nach der Wahl künftig mit 20 Mandataren in Straßburg bzw. Brüssel vertreten sein. Grund dafür ist die für die kommende Legislaturperiode beschlossene Erhöhung der Gesamt-Mandatszahl im EU-Parlament, das in Zukunft 720 statt 705 Sitze stark sein wird.

Beim vorangegangenen Wahlgang vom 26. Mai 2019 war die Wahlbeteiligung mit 59,77 Prozent (+14,38) überdurchschnittlich hoch. Auf Platz 1 schaffte es die ÖVP mit 34,55 Prozent (+7,57) vor der SPÖ mit 23,89 Prozent (-0,20) und der FPÖ (17,20/-2,52). Die Freiheitlichen waren kurz vor dem Wahltermin vom Ibiza-Skandal erschüttert worden. Die Grünen kamen damals mit 14,08 Prozent (-0,44) auf Platz vier vor den NEOS mit 8,44 Prozent (+0,30), die KPÖ erzielte 0,80 Prozent.

Reinhold Lopatka (ÖVP) und Harald Vilimsky im eXXpress-Interview: