Die Anzahl der Menschen, die in diesem Jahr mit Booten den Ärmelkanal nach Großbritannien überquert haben, hat die Marke von 25.000 überschritten. Dies berichtete die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf das Innenministerium in London. Allein am vergangenen Wochenende wagten mehr als 1.400 Menschen die gefährliche Überfahrt von Frankreich nach England.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem etwa 24.000 Menschen die Überquerung unternahmen, ist dies ein leichter Anstieg. Im Jahr 2022 stand die Zahl sogar bei über 31.500 Bootsmigranten. Der Ärmelkanal ist in den vergangenen Jahren zu einer viel genutzten Migrationsroute geworden. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen mit oft überfüllten und nicht für Hochseefahrten geeigneten Booten. Erst kürzlich kamen acht Migranten ums Leben, als ihr Boot kenterte. Bei den Toten handelte es sich um Männer aus dem Sudan, Syrien, dem Iran, Ägypten, Eritrea und Afghanistan. Insgesamt stieg die Zahl der Todesfälle damit auf 45.

Einen Tag nach seiner Amtsübernahme hat der britische Premier Keir Starmer das Ruanda-Projekt gestoppt.GETTYIMAGES/Leon Neal / Staff

Neuer britischer Premier beschloss Aus für Ruanda-Plan

Die Briten setzten aufgrund des ungebrochenen Zustroms illegaler Migranten nach Großbritannien Hoffnung in das Ruanda-Abkommen unter dem indisch-britischen Ex-Premierminister Rishi Sunak. Doch die Umsetzung der Vereinbarung der britischen Regierung mit dem ostafrikanischen Land zur Aufnahme von Asylbewerbern scheiterte. Die sozialdemokratische Regierung von Premier Keir Starmer blies das von seinen konservativen Vorgängern verfolgte Projekt gleich nach dem Antritt wieder ab.