Für die Hamburger Polizei war es ein Großeinsatz. 400 Kräfte, darunter Sondereinsatzkommandos, wurden Mittwochvormittag auf die Schnelle zusammengezogen. Nachdem an einer Stadtteilschule im vornehmen  Hamburger Bezirk Blankenese Amok-Alarm ausgelöst worden war. Viel war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Von zwei bewaffneten Tätern war die Rede, die mit vorgehaltener Waffe eine Lehrerin mit dem Tod bedroht hatten.

Nach der Alarmierung reagierte die Schule gemäß einem Amok-Notfallplan. Danach schlossen sich die Lehrer mit ihren Schülern in den Klassenzimmern ein. Die Lage blieb diffus, die ersten Spezialkräfte der Polizei gelangten in die Gesamtschule, durchsuchten Stockwerk um Stockwerk. Am Nachmittag wurde klar, die bewaffneten Täter waren geflüchtet. Eine groß angelegte Fahndung blieb zunächst erfolglos.

Vier Jugendliche für zwei Überfälle in Schulen verantwortlich

Was erst später durchsickerte: Praktisch zeitgleich spielte sich ein identisches Szenario an einer anderen Schule nur sechs Kilometer von Blankenese entfernt ab. Auch dort drangen zwei bewaffnete Personen in das Gebäude ein, bedrohten Schüler und Lehrer.

An beiden Schulen wurden die Schüler evakuiert und in eine nahe gelegene Kaserne der Bundeswehr gebracht. Dort fanden sich auch viele verängstigte Eltern ein, schlossen ihre Kinder überglücklich in die Arme, als ihnen klar war, dass der Amok-Alarm glimpflich ausgegangen war.

Am Abend wurde dann bekannt: Die Polizei hatte vier Schüler im Alter zwischen 12 und 14 Jahren festgenommen, über deren Nationalität sie keine Angaben machte.  Laut Hamburger Abendblatt soll es sich Jugendliche mit syrischem, polnischem, spanischem und russischem Migrationshintergrund handeln. Sie selbst waren nicht Schüler der bedrohten Schulen. Das Quartett hatte wohl gemeinsam die beiden Überfälle auf die Schulen ausbaldowert. Jeweils zu zweit setzten sie ihren Plan in die Tat um, drangen mit schwarzen Spielzeugpistolen in die Gebäude.

Für die Bedrohung in Blankenese, die europaweit die Nachrichten mit bestimmte, sollen zwei Burschen im Alter von 12 und 13 Jahren verantwortlich sein. Die Hintergründe für die Taten sind noch unklar, die Jugendlichen befinden sich in Polizeigewahrsam.