Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee vor fast zwei Jahren sorgte für enormes Aufsehen und zahlreiche Spekulationen (eXXpress berichtete ausführlich). Dann wurde es um das Thema lange ruhig. Nun hat die deutsche Generalbundesanwaltschaft einen Haftbefehl erwirkt, wie mehrere Medien, darunter „Die Zeit“ und die ARD, berichten. Dieser richtet sich gegen einen Ukrainer, dessen letzter Aufenthaltsort in Polen gewesen sein soll. Berichten zufolge ist er mittlerweile untergetaucht. Die deutsche Bundesanwaltschaft war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Die beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 wurden am 26. September 2022 durch mehrere Explosionen beschädigt, die in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm registriert wurden. Kurz darauf wurden vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen der Nord-Stream-Pipelines entdeckt.

Ermittlungen in mehreren Ländern

Nord Stream 1 leitete russisches Erdgas nach Deutschland. Nord Stream 2 war wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der folgenden politischen Streitigkeiten noch nicht in Betrieb. Ermittlungen wurden von Behörden mehrerer Länder eingeleitet, doch Dänemark und Schweden haben die Verfahren mittlerweile eingestellt. Lange gab es Spekulationen über mögliche Täter.

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Laut den Recherchen der genannten Medien stehen auch zwei weitere ukrainische Staatsbürger unter Verdacht, darunter eine Frau. Diese könnten möglicherweise als Taucher die Sprengsätze an den Pipelines angebracht haben. Die veröffentlichten Informationen basieren auch auf Hinweisen eines ausländischen Nachrichtendienstes.

Die Segeljacht "Andromeda"

Zuvor hatten Ermittlungen eine Segeljacht ins Visier genommen, auf der im Juli 2023 Sprengstoffspuren entdeckt wurden. Es wurde vermutet, dass die „Andromeda“ möglicherweise für den Transport des Sprengstoffs zur Sabotage verwendet wurde.