Laut Thorsten Fleiß, der in der Terror-Nacht Polizeiführer war, handelt es sich bei den Toten um eine 56-jährige Frau, einen 67-jährigen und einen 56-jährigen Mann. Sie stammen aus Solingen und Düsseldorf.

Einen 15-Jährigen, der am Samstagvormittag festgenommen wurde, ordnen die Behörden als möglichen Mitwisser der Tat ein, er befindet sich zurzeit in Polizeigewahrsam. Weitere Angaben, wie etwa zur Herkunft des Jugendlichen, wollte die Polizei aus Gründen des Jugendschutzes nicht machen.

Mehrere Verletzte kämpfen um ihr Überleben

Bildmaterial von der Tat, das in den sozialen Medien kursiere und auch der Polizei vorliege, zeigt laut Fleiß, wie der Täter seinen Opfern gezielt in den Hals stach. Mehrere der Verletzten kämpfen zur Stunde um ihr Leben, Details dazu wollte Fleiß nicht preisgeben.

APA/Roberto Pfeil

In Nordrhein-Westfalen gibt es zur Stunde mehrere Durchsuchungen. Eine NIUS-Frage dazu, ob auch Moscheen durchsucht worden seien, wollten die Ermittler weder dementieren noch bestätigen.

Der Anfangsverdacht für eine terroristische Motivation ergibt sich laut den Ermittlern aufgrund der Auswahl der Opfer, die zufällig erfolgt sei. Im Vorfeld habe es keinen Hinweis auf einen Terroranschlag gegeben.

650. Jahrestag der Stadtgründung Solingen

Die Tat ereignete sich auf dem Fest zum 650. Jahrestag der Stadtgründung Solingens. Tatort war der zu diesem Zeitpunkt gut besuchte Fronhof – ein Marktplatz in der Innenstadt, auf dem für das Jubiläumsfest eine Bühne aufgebaut war. Unmittelbar vor der Bühne stach der Attentäter auf die wehrlosen Menschen ein.

„Es ist der Horror”, sagte Philipp Müller, der Festival-Veranstalter der Welt: „Ich wurde von einem Bühnenmanager angerufen, der mir sagte: ,Hier liegen Leute auf dem Boden und werden wiederbelebt.’“ 15.000 Menschen seien während der Attacke im Stadtzentrum gewesen.

APA/Thomas Banneyer

"Aus dem Nichts sticht jemand wahllos auf Menschen ein"

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) traf in der Nacht am Tatort ein und zeigte sich sichtlich betroffen. „Aus dem Nichts sticht jemand wahllos auf Menschen ein“, sagte Reul. „Wir in Nordrhein-Westfalen, wir sind tief erschüttert und in Trauer vereint. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und bei den Verletzten. Wir können jetzt nur beten, dass es die Schwerverletzten schaffen.“

Die Stadt hat das ursprünglich für drei Tage geplante Straßenfest komplett beendet. Auch die für diesen Samstag und Sonntag geplanten Programmpunkte wurden abgesagt.