Menschen, die viel Geld verdienen, leisten einen überproportionalen Beitrag für das Funktionieren unseres Sozialstaats: Zehn Prozent der steuerpflichtigen Bevölkerung liefern rund zwei Drittel des gesamten Volumens der Einkommensteuer. Diese Fakten zeigen einmal mehr auf, dass sich Leistung auch entsprechend lohnen muss. In diesem Sinne setzt sich die Industrie weiterhin für die Entlastung des Faktors Arbeit ein, sodass es sich wieder für alle lohnt mitanzupacken.
In der Broschüre der Industriellenvereinigung wurden 15 Fakten rund um die Themen Armut, Reichtum und Umverteilung aufgearbeitet und mit entsprechenden Daten unterlegt:

Geht die Schere immer weiter auf? Sind die Einkommen in Österreich ungleich verteilt?

Nein, ganz im Gegenteil: Die Einkommen sind in Österreich recht gleichmäßig verteilt. Der Gini-Koeffizient – die Einheit, in der die Ungleichheit der Einkommensverteilung gemessen wird – lag hier zuletzt bei 0,28. Ein Wert von 0 würde eine absolut gleichmäßige Verteilung bedeuten. Bei einem Wert von 1 hätte eine Person das gesamte Einkommen. Auch hier gibt es im Zeitverlauf kaum eine Veränderung – und Österreich liegt stets besser als der EU- Schnitt. Für den Lebensstandard der breiten Masse ist das tatsächliche Einkommen jedenfalls wesentlich wichtiger als (meist nicht liquide) Vermögenswerte.

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Zahlen Gutverdiener wenig in den Steuertopf ein?

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Die obersten zehn Prozent der Einkommensbeziehenden waren zuletzt für 61 Prozent der gesamten Lohn- und Einkommensteuer verantwortlich. Allein das oberste Prozent zahlt 22,5 Prozent des Steueraufkommens. Wendet man die gleiche Berechnungsmethode wie beim Gini- Koeffizienten (der Grad, der Ungleichheit bei Einkommen zeigt) an, dann zeigt sich: Die Konzentration bei der Einkommensteuer ist bereits höher als jene bei Vermögen.

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Verteilen wir im internationalen Vergleich wenig um?

Nein, definitiv nicht. Im internationalen Vergleich gibt es wenige Länder in denen noch mehr umverteilt wird. Laut OECD-Daten entfielen in Österreich zuletzt knapp 40 Prozent der verfügbaren Haushaltseinkommen auf Transfers. Nur in Griechenland, Italien und Finnland war der Anteil noch etwas höher. Die These, Gutverdiener würden in Österreich wenig zur Finanzierung der staatlichen Aufgaben beisteuern, hat mit der Realität also nichts zu tun.

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Alle 15 Fakten zu „Armut, Reichtum & Umverteilung in Österreich“ finden Sie unter www.armut-reichtum-umverteilung.at