Es war ein Treppenwitz: Annalena Baerbock hatte wegen eines EM-Spiels der deutschen Fußball-Nationalmannschaft eigens die Vorschriften ausgehebelt, die ihre eigenen Parteifreunde von der grünen Basis erkämpft hatten. Weil die Außenministerin nach dem Match weiter nach Luxemburg wollte, erwirkte sie wegen des bestehenden Nachtflugverbots über Frankfurt eine Sondergenehmigung und flog die 250 Straßenkilometer lieber mit einem Regierungsflieger der Flugbereitschaft der Bundeswehr.

30 Minuten dauerte der Flug des Airbus A 321. Das Ministerium verteidigte den Luxus auf der Kurzstrecke dennoch: Weil der Airbus als Ersatzmaschine für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ohnehin bereit gestanden habe und Baerbock unmittelbar nach ihrem Luxemburg-Termin weiter nach Israel jetten wollte.

Außenministerium lapidar: Kein Einfluss auf Flugplanung

Allerdings löste die Extrawurst für die Chef-Diplomatin zwei weitere Airbus-Flüge aus. Die Maschine musste von Luxemburg zunächst nach Köln zur Basis zurückfliegen. Die Crew hatte ihr Pensum erfüllt, musste ausgetauscht werden. Am nächsten Morgen straftete die A321 wieder leer von Köln zurück nach Luxemburg, wie der “Spiegel” in seiner jüngsten Ausgabe berichtet.

Aus dem Außenministerium hieß es dazu, man habe keinen Einfluss auf die technische Flugplanung der Regierungsmaschinen.

Baerbock mit Gesundheitsminister Karl Lauerbach (SPD) beim EM-Spiel, danach ab in den Airbus.Twitter/Twitter