Die Reportage von “RTL extra” schlug wie eine Bombe ein. Reporter enthüllten, dass angebliche Flüchtlinge aus Afghanistan mit sogenannten “Double Entry Visa” via Türkei oder Iran zum Urlaub machen in ihre alte Heimat zurückfliegen und nach ein paar Wochen unbehelligt in ihre Gastländer zurückkehren.

Der Trick: Bei den Visa handelt es sich um lose Einzelblätter, die nicht in die Pässe eingeklebt, sondern nur eingelegt werden. Bei der Rückreise werden diese Visa einfach im nächstbesten Mülleimer entsorgt, keine Behörde merkt etwas von den Ausflügen. Spezielle Reisebüros sollen sich inzwischen auf die dank Sozialhilfe zahlungskräftige Kundschaft spezialisiert haben.

Minister Aiwanger: "Betrug am Steuerzahler"

Legal ist das natürlich nicht. Nur in ganz wenigen wichtigen Ausnahmefällen dürfen Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurück. Trotzdem sollen aus Deutschland laut “RTL extra” wöchentlich Hunderte Afghanen freiwillig in das Land zurückkehren, in dem sie angeblich von Gefängnis, Folter und Tod bedroht seien.

Inzwischen hat der Vorsitzende der deutschen Bundespolizei, Heiko Teggatz, eine Gesetzesänderung beantragt, um die Visa fest in die Reisepässe einzubringen: “Es ist für mich schleierhaft, wie ein Visum, das wie ein Beipackzettel in den Pass gelegt wird, überhaupt eine Gültigkeit entwickeln kann”, sagte er der BILD-Zeitung. Die Bundespolizei habe nicht genug Personal, um diese Ausreisen zu kontrollieren.

Am deutlichsten wurde bislang Bayerns Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger von den Freien Wählern: “Frau Faeser, ich erwarte von Ihnen, dass dieser Betrug unverzüglich unterbunden wird! Wer als Asylwerber z.B. aus Afghanistan kommt, weil er dort angeblich verfolgt wird und dann dort wieder Urlaub macht, dem muss sofort die Aufenthaltserlaubnis bei uns entzogen und Leistungen voll gestrichen werden. Alles andere ist Betrug an unserem Steuerzahler und untergräbt das Ansehen unseres Staates bei den gesetzestreuen Bürgern”, schrieb der Politiker auf X (Twitter).