Die Pleitewelle des Deko- und Einrichtungshändlers “Depot” rollt weiter. Das Unternehmen hat am Donnerstag in Österreich ein Konkursverfahren beantragt und strebt auch keine Sanierung an. Von der Pleite seien 349 Beschäftigte und 110 Gläubiger betroffen, gaben der Alpenländische Kreditorenverband AKV sowie der Kreditschutzverband KSV1870 bekannt. Depot hat hierzulande 48 Standorte. Die Passiva werden mit 15,8 Mio. Euro beziffert. Der deutsche Mutterkonzern hatte vor zwei Wochen eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt.

Rückläufige Neubauten, hohe Zinsen und Inflation sowie eine allgemeine Kaufzurückhaltung treffen die Einrichtungsbranche derzeit hart. Auch das Einrichtungshaus Interio schlitterte Anfang des Jahres in die Insolvenz, macht aber weiter. Im Vorjahr traf es die Möbelketten Kika und Leiner, auch sie wurden saniert und machen nun in abgespeckter Version weiter.

Depot führe die Insolvenz vor allem auf Verzögerungen der internationalen Lieferketten im Zusammenhang mit den aktuellen geopolitischen Krisen sowie auf erhöhte Kosten im globalen Warentransport zurück, heißt es von den Gläubigerschützern. Hinzu komme der Einbruch der Kundennachfrage aufgrund der weiter anhaltenden inflationsbedingten Konsumzurückhaltung. Obwohl auch ein Online-Shop betrieben werde, habe der Rückgang der Kunden in den einzelnen Filialen nicht ausgeglichen werden können.