Arbeitsplätze und Zulassungszahlen im Blick

Wirtschaftsminister Kocher erinnerte an die über 300.000 Arbeitsplätze, die an der österreichischen Kfz-Industrie hängen, und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) ergänzte, dass die Politik zwar den Rahmen setzen und Möglichkeiten für die Energiewende im Verkehr schaffen könne, jedoch nicht alleine Lösungen präsentieren kann.

Laut den aktuellen Zulassungszahlen von Statistik Austria wurden von Januar bis August 172.129 Fahrzeuge neu zugelassen – ein Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders auffällig ist der Anstieg der Benzin-Hybrid-Antriebe um knapp ein Fünftel, während die Zulassungen für Elektroautos um fast acht Prozent zurückgingen. Zudem entfallen 68 Prozent der Neuwagenzulassungen auf Firmenfahrzeuge, was die anhaltende Nachfrage nach Verbrennern verdeutlicht.

ÖAMTC-Direktor Schmerold warnt vor einseitigen Maßnahmen

Auch ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold zeigte sich auf der Podiumsdiskussion in Einklang mit der Position des Wirtschaftsministers. Er wies darauf hin, dass Österreich einen Fahrzeugbestand von über fünf Millionen Fahrzeugen hat und eine einseitige Lösung – bezogen auf das Verbrenner-Aus – nicht möglich ist. Schmerold kritisierte das geplante Verbot von Verbrennermotoren für neu zugelassene Fahrzeuge ab 2035 als den falschen Ansatz.

Barbara Schmidt kritisiert einseitige Sichtweise

Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Österreichs Energie, hingegen bezog klar Stellung gegen die von der ÖVP angedachte Technologieoffenheit. Sie betonte, dass erneuerbarer Strom die Energieform der Zukunft sei und erklärte, dass Elektroautos hinsichtlich Energieeffizienz den Verbrennern überlegen sind. Schmidt stellte fest, dass eine Million E-Autos in Österreich nur vier Prozent des heimischen Stromverbrauchs beanspruchen würden. Zudem könnte man die Akkus zukünftiger Elektrofahrzeuge als Energiespeicher für Haushalte nutzen.

Die heutige Diskussion verdeutlicht, dass die ÖVP die E-Mobilität als einen von vielen Bausteinen der Energiewende sieht. Aber auch ein ganzheitlicher Ansatz, der verschiedene Technologien berücksichtigt, scheint sich in der aktuellen politischen Landschaft durchaus zu etablieren.