Nach Angaben des Entwicklungs- und Umweltministeriums wurden im vergangenen Jahr insgesamt 11,8 Milliarden Euro für Projekte im globalen Süden bereitgestellt. 6,1 Milliarden Euro kamen direkt aus dem Bundeshaushalt – ein Etat, aus dem eigentlich auch Schulen, Straßen und die Gesundheitsversorgung finanziert werden könnten. Die Regierung feiert die Summe als Erfolg, denn damit wurde die selbstgesetzte Marke von sechs Milliarden Euro übertroffen.

Zusätzlich floss erstmals über eine Milliarde Euro aus privaten Mitteln in Klimaschutzprojekte. Die Zahlen meldete Deutschland jüngst an die EU-Kommission.

Verpflichtungen aus Paris – Bürger zahlen die Zeche

Die Grundlage für diese Zahlungen ist das Pariser Klimaabkommen von 2015. Dort hatten die Industriestaaten zugesagt, ärmere Länder beim Umbau ihrer Wirtschaft und beim Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen. Bis 2025 sollten dafür weltweit 100 Milliarden Dollar pro Jahr mobilisiert werden – ein Ziel, das für die vergangene Bundesregierung scheinbar Vorrang hatte, auch wenn im eigenen Land die öffentlichen Systeme unter Druck geraten

„Deutschland steht auch in schwierigen Zeiten an der Seite des Globalen Südens“, sagte Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD). Sie erklärte weiter: „Klimaschutz bedeute Zukunftssicherheit und wirtschaftliche Stabilität.“ Auch Umweltminister Carsten Schneider (SPD) verteidigte die Milliardenüberweisungen: „Das Einhalten von Versprechen sei eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen bei der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belem im November.“

Milliarden für Solarparks in Indien – marode Brücken in Deutschland

Laut Ministerien fließen die Gelder unter anderem in Solar- und Windanlagen in Indien, Mexiko, Südafrika und Indonesien, außerdem in den Schutz von Wäldern und in Projekte zur Anpassung der Landwirtschaft.

Die restlichen 5,7 Milliarden Euro kommen über Förderbanken wie die KfW und DEG sowie durch private Investoren. Besonders bemerkenswert: Mit dem Geld wird nicht nur grüner Strom in Übersee aufgebaut, sondern auch Nahverkehrsprojekte im Ausland finanziert – während Deutschland selbst mit Milliarden-Investitionslücken im Schienenverkehr kämpft.

Regierung verteilt großzügig – Bürger bleiben zurück

Das Bild ist klar: Während hierzulande Wartezeiten in Notaufnahmen steigen, Brücken gesperrt werden und Kommunen über leere Kassen klagen, fließen zweistellige Milliardenbeträge ins Ausland. Die Ampelregierung verkauft dies als „Verantwortung gegenüber dem globalen Süden“ – doch für viele Bürger wirkt es wie eine Politik der falschen Prioritäten, die die eigene Bevölkerung im Stich lässt.