Nach übereinstimmenden Angaben haben NKD und der südafrikanische Handelskonzern Mr Price einen Kaufvertrag unterzeichnet. Der vereinbarte Kaufpreis soll bei rund 500 Mio. Euro liegen. Noch steht die Transaktion unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen.

Aus Sicht des Käufers passt NKD ins Expansionskonzept. Mr Price will sich mit dem Zukauf erstmals substantiell auf dem europäischen Markt positionieren. Die deutsche Kette mit ihren Discountstrukturen gilt dabei als Türöffner für weiteres Wachstum.

NKD zwischen Wachstumserzählung und Standortrealität

NKD betreibt mehrere Tausend Filialen in Europa, beschäftigt über 10.000 Mitarbeiter und ist auch online präsent. Die neue Eigentümerstruktur soll nach offizieller Lesart den Ausbau des Filialnetzes ermöglichen – langfristig ist sogar von bis zu 4.000 Standorten in Europa die Rede.

Doch dass ein solches Unternehmen den Besitzer wechselt, ist kein Zufall. NKD steht exemplarisch für den Druck, unter dem viele Handelsketten in Bayern, Deutschland aber auch in Österreich stehen: steigende Energie- und Mietkosten, hohe Lohnnebenkosten, wachsende Bürokratie sowie eine spürbare Verlagerung des Konsums ins Internet.

Börse reagiert nervös – Zweifel am Preis

An der Börse kam der Deal schlecht an. Die Aktie von Mr Price verlor in Johannesburg zeitweise über zwölf Prozent. Investoren zeigten sich skeptisch, ob der Einstieg in den hart umkämpften europäischen Markt den hohen Kaufpreis rechtfertigt.

Kritiker verweisen darauf, dass zahlreiche internationale Handelsketten mit ähnlichen Expansionsplänen in Europa gescheitert sind. Die Margen sind gering, der Wettbewerb brutal, die regulatorischen Hürden hoch. Zudem sei der gezahlte Preis gemessen an der Ertragskraft von NKD ambitioniert.