Am 7. November 2025 ist es soweit: Das österreichische Staatsbudget ist – rein rechnerisch – erschöpft. Ab Samstag müssen neue Schulden aufgenommen werden, um die laufenden Ausgaben zu finanzieren. Denn laut Finanzministerium stehen heuer 105,1 Milliarden Euro Einnahmen 123,2 Milliarden Euro Ausgaben gegenüber. Das ergibt ein Loch von 18,1 Milliarden Euro, das nur durch neue Schulden gedeckt werden kann.

Im Vorjahr fiel der sogenannte Tag der leeren Staatskasse noch auf den 7. Dezember. Österreich rutscht also einen Monat früher ins Minus – ein deutliches Warnsignal.

Schuldenquote steigt

Zwar rechnet der Fiskalrat in seiner aktuellen Frühschätzung mit einem leichten Rückgang des Defizits auf 4,4 % des BIP (2026: 4,2 %), doch die Schuldenquote steigt weiter – von 79,9 % im Jahr 2024 auf 83,3 % bis 2026. Für eine Stabilisierung wären Defizite unter 2,7 % notwendig.

Der Tag der leeren Staatskasse fiel im vergangenen Jahr noch auf den 7. DezemberScreenshot/Agenda Austria

Haupttreiber sind die stark steigenden Staatsausgaben, vor allem für Pensionen, Gesundheit und Arbeitslosigkeit. Diese wachsen schneller als erwartet – getrieben durch Indexierungen und anhaltend hohe Inflation. Laut Fiskalrats-Ökonomen hat sich zudem das während der Pandemie erhöhte Gesundheitsverhalten verfestigt: Die Österreicher gehen weiterhin häufiger zum Arzt als vor Corona.

Wie will die Regierung das Ruder herumreißen?

Während die Regierung auf beginnende Konsolidierung verweist, warnen Experten: Der aktuelle Trend zeige, wie schnell das Geld trotz Steuerrekorden ausgeht – und wie teuer das Leben auf Kredit geworden ist. Viele fragen sich daher: Wo bleibt der große Kurswechsel? Wie will die Politik das Ruder herumreißen, bevor die Zinslast künftige Generationen erdrückt? Die Antwort der Regierung? Sie steht bislang aus.

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