Pendler in Wien müssen erneut tiefer in die Tasche greifen. Während die Stadt weiterhin die Gebühren für öffentliche Verkehrsmittel und Parkplätze erhöht, bleibt eine wirkliche Entlastung aus. Der Unmut wächst – und das nicht nur wegen der steigenden Preise, sondern auch aufgrund der fehlenden Verkehrskonzepte.

Preiserhöhungen ohne Mehrwert

Die jüngsten Anhebungen der Fahrpreise bei den Wiener Linien treffen die Pendler hart. Fritz Pöltl, Fraktionsvorsitzender des FCG ÖAAB, übt scharfe Kritik:

„Die wahren Inflationstreiber sind die Betreiber der öffentlichen Verkehrsmittel, an deren Spitze stehen die Wiener Verkehrsbetriebe. Vermutlich beauftragt von der Wiener Stadtregierung werden alle Nutzer der Öffis zur Kasse gebeten. Der Begriff inflationssenkende Maßnahmen war in Wien schon immer ein scheinbar verbotener Begriff. Die Inflation sollen alle anderen Akteure senken, die Stadt Wien erachtet das einfach als nicht notwendig, Gebühren sind ja zum Erhöhen da und Zahlende gibt es ja auch genug, vor allem, wenn sie sich nicht wehren können.“

Egal ob Parken oder Öffis - beides wird teurer

Wer es noch wagt, mit dem Auto in die Stadt zu fahren, wird ebenfalls zur Kasse gebeten. Mit immer weniger Parkplätzen und steigenden Parkgebühren wird es für Pendler nahezu unmöglich, günstig zur Arbeit zu kommen. Doch auch die Öffis bieten keine wirkliche Entlastung. Die geplanten Verbesserungen sind entweder nicht vorhanden oder bleiben weit hinter den Erwartungen zurück.
Mag. Leopold Wagner von der Pendlerinitiative Wien hinterfragt die Politik der Stadt:
„Sollte es nicht das erklärte Ziel sein, die Menschen auf ihren täglichen Arbeitsweg zu unterstützen bzw. zu entlasten? Immerhin tragen die Pendler einen großen Teil zum Budget der Stadt Wien bei.“

Es bleibt unklar, warum die Stadt ihre Pendler nicht stärker unterstützt und stattdessen vor allem auf immer höhere Gebühren setzt.

Verkehrsplanung und Baustellen-Chaos: Pendler leiden

Der Sommer war geprägt von chaotischen Baustellen, die den Verkehr in Wien nahezu lahmlegten – ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Pendler.

Und als wäre das nicht genug, folgt nun die nächste Belastungswelle: höhere Fahrpreise und Parkgebühren. Pöltl bringt es auf den Punkt:
„Soeben haben die Pendler den chaotischen und desorganisierten Baustellensommer überstanden, sofort wird ihnen durch Erhöhungen der Fahrpreise und auch der Kurzparkgebühren in die Tasche gegriffen. Die Pendler sind wiederum die Melkkühe der Stadt Wien.“

Es wird höchste Zeit, dass die Stadt Wien endlich ein durchdachtes Konzept entwickelt, das den Bedürfnissen der Pendler gerecht wird. Doch solange die Stadt weiterhin auf steigende Gebühren setzt, wird sich die Wut der Pendler nur weiter anstauen.