Zwischen Juli und September wuchs das Bruttoinlandsprodukt der USA auf Jahresbasis um 4,3 %. Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von rund 3,3 % gerechnet. Damit übertraf die größte Volkswirtschaft der Welt nicht nur die Prognosen der Ökonomen, sondern legte auch gegenüber dem bereits soliden zweiten Quartal nochmals zu (+3,8 %). Treiber dieser Entwicklung waren vor allem die Konsumausgaben der privaten Haushalte sowie ein spürbarer Zuwachs im Exportgeschäft.

Konsum bleibt die tragende Säule

Die privaten Konsumausgaben legten im Sommerquartal um 3,5 % zu. Ein Teil dieses Effekts war allerdings zeitlich bedingt: U.a. das Auslaufen steuerlicher Vergünstigungen für Elektrofahrzeuge Ende September sorgte für vorgezogene Käufe.

Gleichzeitig wirkten sich die von der US-Regierung verhängten Importzölle indirekt wachstumsfördernd aus. Sinkende Einfuhren in Kombination mit steigenden Ausfuhren verbesserten rechnerisch die Wirtschaftsleistung.

Investitionen und KI als Wachstumsmotor

Auch die Investitionstätigkeit der Unternehmen spielte eine zentrale Rolle. Besonders der anhaltende Boom rund um Künstliche Intelligenz sorgte für neue Ausgaben in Technologie, Infrastruktur und Forschung. Viele Firmen nutzten das stabile wirtschaftliche Umfeld, um ihre Kapazitäten auszubauen und sich strategisch neu aufzustellen.

Verzögerte Daten, positive Signalwirkung

Die Veröffentlichung der Zahlen erfolgte mit Verspätung. Ein monatelanger Haushaltsstreit hatte im Herbst zu einem teilweisen Stillstand der Regierungsgeschäfte geführt, wodurch wichtige Statistiken erst jetzt nachgereicht wurden. Für das laufende vierte Quartal rechnen Experten zwar mit temporären Dämpfern durch diese politische Episode, sehen darin aber eher kurzfristiges Störrauschen als eine Trendwende.

Wall Street feiert neue Rekorde

An den Finanzmärkten kamen die Daten gut an. Die Börsen in New York, der NASDAQ, und vor allem auch der S&P500 setzten ihre Jahresendrally fort, getragen von kräftigen Kursgewinnen im Technologiesektor. Auch die Ausrichtung der US-Geldpolitik befeuerte

die Rallye: Investoren setzen weiterhin darauf, dass die US-Notenbank im kommenden Jahr Zinssenkungen durchsetzt.