Apple plant wohl Chefwechsel? Wird Tim Cook den Tech-Konzern verlassen?
Vierzehn Jahre lang stand Tim Cook an der Spitze von Apple – und führte den Konzern durch die profitabelste Ära seiner Geschichte. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass die Ära Cook endet. Hinter den Kulissen bereitet sich der iPhone-Konzern auf einen tiefgreifenden Führungswechsel vor.
Laut Berichten der Financial Times befindet sich der Aufsichtsrat bereits mitten in der Ausarbeitung eines strukturierten Übergangsmodells. Tim Cook, der kürzlich seinen 65. Geburtstag feierte und seit 2011 an der Spitze des Konzerns steht, könnte demnach schon im kommenden Jahr den CEO-Posten abgeben.
Sein Abschied wäre der zweite prominente Abgang innerhalb kürzester Zeit. Erst vor wenigen Tagen verabschiedete sich der langjährige Chief Operating Officer Jeff Williams in den Ruhestand – eine Personalie, die Apple intern bereits als Vorzeichen eines größeren Wandels wertet.
Wer wird der neue Apple-CEO? Zwei Favoriten kristallisieren sich heraus
Der aussichtsreichste Kandidat für den Chefposten ist derzeit John Ternus, Senior Vice President of Hardware Engineering. Ternus verantwortet praktisch die technischen Grundpfeiler aller Apple-Geräte – vom iPhone bis zum Mac – und gilt als jemand, der die DNA des Unternehmens genau versteht.
Als zweiter Favorit wird Craig Federighi, Apples charismatischer Softwarechef, gehandelt. Federighi ist nicht nur das Gesicht zahlreicher Entwickler-Konferenzen, sondern derjenige, der die Software-Vision des Konzerns entscheidend geprägt hat. Auch er zählt zu Cooks engsten Vertrauten.
Beide Kandidaten stehen regelmäßig im Rampenlicht – und beide verkörpern einen Teil der Apple-Identität. Doch der nächste CEO muss mehr tun als Apple verwalten: Er muss den Konzern neu ausrichten, vor allem in Bezug auf die KI-Strategie.
Während die Welt auf KI setzt, verliert Apple das Tempo
In Analystenkreisen wird ein möglicher Rückzug von Tim Cook zunehmend mit einem Punkt verknüpft, der Apple seit Monaten begleitet: der wachsenden Kritik an der schleppenden KI-Strategie des Konzerns.
Obwohl Cook immer wieder betont hat, dass Künstliche Intelligenz „größer oder mindestens so bedeutend wie Internet, Smartphone und Cloud“ sei, kommt das Unternehmen bei der Umsetzung nicht in dem Tempo voran, das viele Investoren, aber auch Kunden erwarten. Besonders deutlich zeigt sich dies bei Siri, dessen umfassende Neuausrichtung zu einer wirklich KI-basierten Plattform sich immer wieder verzögert. Gleichzeitig verliert Apple wichtige Fachkräfte – mehrere hochrangige KI-Entwickler haben zuletzt zu Konkurrenten wie Meta gewechselt, was den Druck zusätzlich erhöht. Trotz gewaltiger Investitionen fehlt Apple bislang ein wegweisendes KI-Produkt, während Wettbewerber wie Google, Microsoft und Meta in rascher Abfolge neue Modelle und Funktionen präsentieren. Diese Entwicklung trifft auch auf den Finanzmärkten einen Nerv: Investoren fürchten, dass Apple im beginnenden KI-Zeitalter seinen Status als technologischer Taktgeber einbüßen könnte.
Ein neues Kapitel erfordert neue Köpfe?
Tim Cook wird von Analysten als exzellenter Verwalter, Stabilitätsgarant und Finanzstratege beschrieben – seine Amtszeit brachte Apple Rekordumsätze, eine Verdreifachung des Marktwerts und eine nie dagewesene operative Effizienz.
Doch genau hier liegt das Problem: Die KI-Revolution verlangt keinen Verwalter, sondern einen Visionär. Einen CEO, der bereit ist, Apple erneut zu einem „Erfinder von Zukunft“ zu machen – so wie es einst Steve Jobs gelang.
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