Rund eine Milliarde US-Dollar pro Jahr soll Apple künftig an Google zahlen, um dessen KI-Technologie zu nutzen. Das Geld fließt in die Integration von Gemini – einem System mit über 1,2 Billionen Parametern und damit um ein Vielfaches leistungsfähiger als Apples eigenes Modell.

Damit will der Konzern seine digitale Assistentin Siri von Grund auf neu gestalten. Die bisherige Version, die lange als Aushängeschild für Sprachsteuerung galt, hat im Zeitalter lernfähiger Modelle wie ChatGPT oder Claude deutlich an Relevanz verloren.

Apples Ziel ist es, bis zum Frühjahr eine modernisierte Version des Dienstes vorzustellen – doch ohne externe Unterstützung wäre das offenbar nicht zu schaffen. „Gemini ist derzeit der einzige Kandidat, der unseren Anforderungen gerecht wird“, heißt es aus Unternehmenskreisen.

Ein Rückschritt in der Eigenständigkeit

Die Kooperation bedeutet mehr als nur technologische Hilfe – sie markiert einen Bruch mit Apples jahrzehntelangem Selbstverständnis. Der Konzern, der stets auf geschlossene Systeme und Eigenentwicklung gesetzt hat, begibt sich nun in eine Abhängigkeit von Google.

Zwar betont Apple, die Nutzung von Gemini sei nur eine Übergangslösung, bis die eigene KI ausgereift sei. Doch Experten sehen darin ein klares Signal: Der kalifornische Tech-Konzern verliert den Anschluss im globalen KI-Wettlauf.

Verpasste Chancen und technologische Trägheit

Dass Apple nun gezwungen ist, auf fremde Technologie zurückzugreifen, ist kein Zufall. Der Konzern hatte die Entwicklung moderner KI-Systeme jahrelang unterschätzt. Während Wettbewerber Milliarden in Großrechenzentren investierten, konzentrierte sich Apple zu lange auf Datenschutz und Design – Stärken, die im Wettrennen um den Markt der Zukunft kaum Gewicht haben.