Im Gegensatz dazu profitieren staatliche chinesische Airlines weiterhin von den kürzeren, traditionellen Flugrouten und haben ihr Angebot Richtung Europa erheblich ausgeweitet. Einem Bericht des Handelsblatts zufolge steigerten chinesische Fluggesellschaften ihr  Sitzplatzangebot zwischen Europa und Asien im August um etwa 30 Prozent im Vergleich zu 2019, während europäische Konkurrenten wie Lufthansa, British Airways und Air France ihre Kapazitäten um fast 40 Prozent reduzierten.

Auch die sinkende Entwicklung Anzahl der Flüge gibt einen tiefen Einblick. Im Sommer 2018 wurden noch bis zu 13.000 Flüge von Europa und den USA nach China von „westlichen‟ Fluggesellschaften angeboten. Im Sommer 2024, lange nach dem Ende der Corona-Reisebeschränkungen, sank diese Zahl auf nur noch etwa 5.000 Flüge – ein Rückgang von über 60 Prozent. Der Trend ist unmissverständlich: Chinesische Airlines sichern sich zunehmend größere Marktanteile.

Kürzlich kündigte British Airways an, die Verbindung von London nach Peking vorübergehend auszusetzen – nur wenige Wochen nachdem Virgin Atlantic, ebenfalls eine britische Airline, die Einstellung ihrer Strecke nach Shanghai bekannt gegeben hatte. Auch australische Fluggesellschaften wie Qantas oder United Airlines reduzieren ihre Angebote. Dies sind nur einige der aktuellen Beispiele für die Anpassungen im internationalen Flugnetz.

Massiver Rückgang bei Flügen aus den USA nach China

Bemerkenswert ist auch der signifikante Rückgang der Nachfrage nach Flügen in Richtung China aus den USA, die im Jahr 2024 im Vergleich zu 2019, um beeindruckende 76 Prozent gesunken ist. Dies lässt sich zum einen möglicherweise auf das abgeschwächte Wirtschaftswachstum Chinas zurückführen, vor allem jedoch auf die veränderten politischen Rahmenbedingungen zwischen China und dem Westen.

Zu den ohnehin bestehenden Herausforderungen kommen nun noch die erheblich gestiegenen Gebühren in Deutschland und Österreich, die viele Fluggesellschaften belasten. Die Kosten für Sicherheitskontrollen und Flugsicherung haben sich zuletzt verdoppelt, was nicht nur die großen europäischen Airlines betrifft, sondern auch Billigfluggesellschaften wie Ryanair und WizzAir dazu veranlasst, eine Reduzierung ihrer Kapazitäten in Deutschland in Erwägung zu ziehen.