Audi setzt den Rotstift an. Der Ingolstädter Autobauer will die Kosten massiv senken – insbesondere im Personalbereich. Bis zu einer Milliarde Euro jährlich sollen durch Einschnitte bei den Personalkosten eingespart werden. Dies ist Teil eines weitreichenden Restrukturierungsplans, der auch Materialkosten um bis zu acht Milliarden Euro senken soll. Doch der Sparkurs trifft auf Widerstand.

Warum Audi sparen muss

Die Entscheidung für diesen radikalen Schritt basiert auf mehreren Herausforderungen, mit denen der Konzern zu kämpfen hat. Die Absatzschwäche in wichtigen Märkten wie China setzt Audi unter Druck, während steigende Energiepreise und hohe Steuerlasten die Profitabilität belasten. Hinzu kommen anhaltende Lieferengpässe bei essenziellen Bauteilen.

Besonders kritisch ist die sinkende Gewinnmarge: 2024 lag sie unter fünf Prozent – ein Wert, den Audi-Chef Gernot Döllner nicht akzeptieren will. Sein Ziel: Bis Ende des Jahrzehnts soll die Profitabilität wieder in den zweistelligen Bereich steigen.

Geplante Einschnitte: Stellenabbau und Kürzungen

Audi setzt bei seinem Sparkurs vor allem im Personalbereich an. Geprüft werden umfangreiche Einschnitte, die trotz bestehender Beschäftigungsgarantien für deutsche Standorte bis 2029 umgesetzt werden könnten. Ein zentraler Punkt sind Kürzungen bei Zusatzleistungen – Bonuszahlungen und betriebliche Vergünstigungen könnten für viele Mitarbeiter entfallen. Auch die verstärkte Auslagerung von Aufgaben an externe Dienstleister ist eine Option, mit der Audi seine Personalkosten senken will.

Gewerkschaften laufen Sturm

Die Sparpläne stoßen auf heftigen Widerstand seitens der Arbeitnehmervertretung. Der Betriebsrat fordert die Einhaltung bestehender Tarifverträge und pocht auf eine langfristige Beschäftigungssicherung über das Jahr 2029 hinaus. Die IG Metall kritisiert die Maßnahmen scharf und bezeichnet sie als eine „Liste des Grauens“.

Aktuell laufen intensive Verhandlungen zwischen Audi-Management und den Gewerkschaften. Da betriebsbedingte Kündigungen an den deutschen Standorten aufgrund der bestehenden Vereinbarungen nicht möglich sind, bleibt abzuwarten, wie Audi die geplanten Einsparungen tatsächlich umsetzen kann.

Ausblick: Wie realistisch sind die Sparziele?

Ob Audi die angestrebte Milliarde pro Jahr tatsächlich einsparen kann, ist fraglich. Insider gehen davon aus, dass die tatsächlichen Einsparungen im Personalbereich deutlich geringer ausfallen könnten – möglicherweise nur die Hälfte der anvisierten Summe.

Die kommenden Monate werden zeigen, welche Kompromisse zwischen Management und Arbeitnehmervertretern gefunden werden und in welchem Umfang Audi seinen Sparkurs durchsetzen kann. Sicher ist jedoch: Das Unternehmen steht vor einem tiefgreifenden Wandel, der wohl nicht ohne Konflikte ablaufen wird.

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Kommentare

  • Sparen, aber Erspart würde noch nichts sagt:

    Und weiter geht es im Europa von VdL die diesen Kurs fährt….. kritischer Fehler, wo??

  • fred müller sagt:

    Genau ! Es wird gespart !
    Leider nur Unten. In den Führungsetagen sieht das sicher anders aus !
    Das ist die Wahrheit.

  • Hasso sagt:

    Audi ist gescheitert. Arroganz und Ignoranz führen langfristig halt immer in den Untergang. Nicht nur bei Unternehmen. Wie bei der Handyproduktion in Deutschland wird man kurz vor dem Untergang wohl noch versuchen, die gesamte Fertigung nach Osteuropa zu verlagern. Aber es geht natürlich auch um Innovation. Kommt die nicht, wie bei den deutschen Handys, ist der Preis letztlich egal. Die Leute kaufen den Schrott nicht mehr.

    10
  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Die „Deindustriealisierung“ von Deutschland schreitet immer weiter voran.

    Wenn die deutschen Bürger nicht umdenken und beginnen „Normalität“ zu wählen, dann werden sie allesamt verarmen.

    —–

    »»»Achtung«««

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