Auswirkungen auf Daimler-Konzern: Dramatischer Gewinneinbruch bei Mercedes-Benz Trucks
Neben den ernüchternden Quartalszahlen von Mercedes-Benz verzeichnete auch Mercedes-Benz Trucks, die Schlüsselmarke des Daimler Truck Konzerns, im dritten Quartal dieses Jahres einen alarmierenden Rückgang der Gewinne.
Der operative Gewinn brach um erschreckende 82 Prozent ein und fiel von 452 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf nur noch 80 Millionen Euro. Diese drastische Verschlechterung spiegelt sich auch in weiteren Kennzahlen wider: Der Umsatz fiel um fast 20 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro und die Gewinnmarge stürzte von 8,3 auf lediglich 1,8 Prozent ab.
Ursachen des Rückgangs: Schwächen auf mehreren Fronten
Die Ursachen für diesen dramatischen Rückgang sind vielfältig und betreffen sowohl den Absatz als auch gestiegene Kosten. Der Absatz von schweren Sattelschleppern und Bussen ging zwischen Januar und September 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent zurück, was die insgesamt schwache Marktperformance widerspiegelt.
Während das Geschäft in Nordamerika relativ stabil blieb, kämpfte Mercedes-Benz Trucks besonders in Europa mit sinkenden Verkaufszahlen. In Asien fielen die Auslieferungen sogar um ein Viertel. Zusätzlich steigerten sich die operativen Kosten bei Daimler Truck, vor allem aufgrund der Notwendigkeit, bis Ende 2025 alle gemeinsamen Systeme mit der Pkw-Sparte zu ersetzen.
Ein schwieriges Quartal für Daimler-Konzern
Angesichts der Herausforderungen plant das Unternehmen unter der neuen Vorstandsvorsitzenden Karin Radström verschiedene Gegenmaßnahmen. Dazu gehören eine striktere Sparpolitik sowie das ambitionierte Ziel, mittelfristig eine operative Gewinnmarge von bis zu 15 Prozent zu erreichen. Trotz der angespannten Situation plant Daimler Truck, vorerst keine Kurzarbeit einzuführen, wenngleich die Lage weiterhin als fragil eingeschätzt wird.
Die Probleme bei Mercedes-Benz Trucks sind Teil eines umfassenderen Bildes, das den gesamten Daimler Truck Konzern betrifft. Der Nettogewinn des Konzerns sank im dritten Quartal um 35 Prozent auf 627 Millionen Euro, während der Free Cashflow im Industriegeschäft mit minus 41 Millionen Euro ins Negative rutschte – ein dramatischer Gegensatz zum positiven Cashflow von 1,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
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