Ein radikaler Schritt sorgt für Aufregung: Die österreichische Oberbank hat seit 1. September in sämtlichen Filialen in Bayern ihre Bankomaten abgebaut. Bargeld gibt es dort weder am Automaten noch am Schalter – und das ohne jede Vorwarnung.

Für viele Kunden kam die Maßnahme einem Schock gleich. „Eine Bank ohne Bargeldautomaten ist für mich völlig unnütz“, schreibt etwa ein X-User ( vormals Twitter). Statt Bargeld gibt es nur einen Aushang am Eingang, der auf Supermärkte und Fremdautomaten verweist. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn: Dort müssen Kunden teilweise Gebühren zahlen, im Supermarkt gibt es Bargeld zudem nur beim Einkauf.

Öffnungszeiten drastisch gekürzt

Zusätzlich kürzte die Bank die Öffnungszeiten drastisch – in Unterschleißheim (in der Nähe von München) ist die Filiale nur noch zwei Stunden pro Woche geöffnet. Schon 2022 hatte man die Kontoauszugsdrucker abgeschafft. Offiziell verweist die Bank auf das veränderte Kundenverhalten: Viele würden ohnehin lieber Online-Banking nutzen. Die Zukunft liege laut Oberbank im Beratungsgeschäft.

Die Entfernung der Automaten sorgt für AufregungIMAGO/Rolf Poss

Breite Debatte entfacht

Der Schritt entfacht jedoch eine breitere Debatte: Braucht es ein „Recht auf analoges Leben“? Die Senioren-Union fordert, dass Bankgeschäfte, Behördentermine oder Ticketkäufe weiterhin ohne Internet möglich sein müssen. „Digitale Technik nutzen wir, doch sie steht nicht im Zentrum unseres Lebens“, betont Vorsitzender Helge Benda.

Klar ist: Betroffen sind nicht nur ältere Menschen, sondern Millionen Bürger ohne ständigen Internetzugang. Zwischen Kostenersparnis und gesellschaftlicher Teilhabe steht die Frage, ob Banken mit solchen Maßnahmen nicht ganze Gruppen ausschließen.

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