Bargeld weltweit vor dem Aus? – China und Europa drängen auf digitale Währungen
Die aggressive Politik der US-Notenbank macht den Dollar aktuell stark. China gerät davon zunehmend unter Druck – und überlegt radikale Lösungen. Mit einer pan-asiatischen Digitalwährung will man sich vom Dollar entkoppeln. Auch die Europäische Zentralbank bereitet fieberhaft die Einführung des Digitalen Euros vor. Droht dem Bargeld das Aus?
Forscher des Instituts für Weltwirtschaft und Politik an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften schlugen eine gemeinsame asiatische Digitalwährung (CBDC) vor. Erklärtes Ziel ist es, sich aus der Abhängigkeit des US-Dollars zu befreien.
Bedingungen sind erfüllt
Am 13. Oktober berichtete der South China Morning Post (SCMP) von Plänen, eine digitale, panasiatische Währung, den asiatischen Yuan, an einen Korb von 13 Währungen zu koppeln. Dazu gehören der chinesische Yuan, der japanische Yen, der südkoreanische Won und die Währungen der 10 Mitgliedsländer der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN).
“Die Vertiefung der wirtschaftlichen Vernetzungen Ostasiens über mehr als 20 Jahre schuf eine hervorragende Grundlage für die regionale Währungskooperation. Allmählich scheinen die Bedingungen für die Einführung des asiatischen Yuan erfüllt”, so die Forscher.
Finanzwelt wird immer digitaler
Diese Bedingungen sieht man auch in Brüssel erfüllt. Die Europäische Zentralbank (EZB) sorgt aus Sicht von Notenbank-Direktor Fabio Panetta mit ihrem Projekt eines Digital-Euro für Stabilität in einer immer digitaler werdenden Finanzwelt.
„Bei unserem Projekt zum digitalen Euro geht es genau darum: diesen Stabilitätsanker zu sichern“, sagte er. Die EZB wolle gewährleisten, dass von der Zentralbank gestütztes Geld für jeden Bürger verfügbar bleibe und überall im Euro-Raum für Einkäufe und andere Transaktionen verwendet werden könne. „Nicht nur in seiner physischen Form, sondern auch als digitale Währung“, sagte er.
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