Börsen im Fokus: Chancen, Risiken und eine viel Volatilität
Die Aktienmärkte stehen auch 2025 im Rampenlicht. Doch während Analysten vorsichtigen Optimismus verbreiten, bleiben die Warnungen vor Volatilität nicht aus. Die zweite Amtszeit von Donald Trump könnte entscheidend für die Marktbewegungen werden.
Schon vor seiner zweiten Amtszeit setzte Donald Trump ein deutliches Zeichen. Der ehemalige Präsident, bekannt für seinen Fokus auf Börsenerfolge, läutete im Dezember symbolträchtig die Eröffnungsglocke der New York Stock Exchange (NYSE). Seine geplanten Steuersenkungen und Deregulierungsvorhaben lösten nach der Präsidentschaftswahl eine „Erleichterungsrallye‟ aus.
„Falls Sie noch keine Halskrause haben, besorgen Sie sich eine“, scherzte der Kapitalmarktberater Ed Yardeni gegenüber dem Handelsblatt. Seine Aussage verdeutlicht die Schwankungen, die Anleger erwarten. Jüngst hat die US-Notenbank signalisiert, die Zinsen im Jahr 2025 nur zweimal statt wie zuvor angedeutet viermal zu senken. Diese Nachricht sorgte prompt für Kursturbulenzen.
Optimismus und Warnungen
Trotz der Unsicherheiten rechnen viele Analysten mit einem positiven Jahr für den S&P 500. Im Schnitt wird ein Anstieg von etwa 10 Prozent erwartet, was einem Kursziel von 6.539 Punkten entspricht. Zu den optimistischsten Stimmen zählt auch Ed Yardeni. Er sieht Parallelen zu den „Roaring 20s“ der 1920er-Jahre und prognostiziert einen Zuwachs von bis zu 15 Prozent.
Andere Analysten wie Tom Lee von Fundstrat rechnen mit einer eher verhaltenen zweiten Jahreshälfte. Historische Daten deuten darauf hin, dass nach zwei starken Jahren mit Kursgewinnen von über 20 Prozent die Dynamik im dritten Jahr nachlassen könnte.
Welche Sektoren haben Potenzial?
Die Erwartungen für einzelne Branchen gehen auseinander. Klar ist jedoch: Steuersenkungen und Trumps Deregulierungspläne könnten die Bilanzen der Banken stützen, während eine mögliche Lockerung im Kartellrecht Fusions- und Übernahmewellen begünstigen dürfte. Industriewerte könnten ebenfalls profitieren, falls Trump seine Pläne zur Verlagerung von Produktionskapazitäten in die USA umsetzt.
Technologieaktien, die sogenannten „Magnificent Seven“, könnten hingegen in ihrer Performance nachlassen. Experten wie Barry Gill von UBS Asset Management betonen gegenüber dem Handelsblatt, dass diese Titel bereits stark überbewertet seien. Chefstrategin Savita Subramanian von der Bank of America sieht hingegen Potenzial in weniger prominenten Aktien, die im Schatten der Tech-Giganten stehen.
Inflation und Zinsen: Risiken für die Märkte
Trotz aller positiven Ausblicke bleiben wesentliche Risiken bestehen. Die anhaltend hohe Inflation und mögliche Zölle auf Importe in die USA könnten die Teuerung zusätzlich anheizen. „Die Märkte versuchen aktuell einzuschätzen, ob die Fed die Zinsen im nächsten Jahr vielleicht gar nicht senkt“, erklärte Stefanie Link von Hightower. Diese Unsicherheit könnte die Märkte weiterhin belasten.
Das Jahr 2025 verspricht Chancen, aber auch Herausforderungen. Während Optimisten von einer anhaltenden „bullischen Rallye‟ sprechen, mahnen Experten zur Vorsicht. Die Börse wird auch im kommenden Jahr ein Ort voller Dynamik und Überraschungen bleiben.
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