Während OpenAI mit Microsoft an seiner Seite den Markt dominiert, hat auch Anthropic mit Amazon einen mächtigen Partner im Rücken. Beide Unternehmen verfolgen das gleiche Ziel: den rasanten Wachstumsmarkt für generative KI zu erobern, der laut Bloomberg bis 2032 ein Volumen von 1,3 Billionen Dollar erreichen soll. Doch so ähnlich ihre Ziele auch sind, die Herangehensweisen der beiden Unternehmen könnten kaum unterschiedlicher sein.

Claude 3: Eine KI der nächsten Generation

Claude 3 überzeugt mit einer beeindruckenden Leistungsfähigkeit, die GPT-4 und Google Gemini in mehreren Aspekten übertrifft. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit des Modells, längere Texte effizient zusammenzufassen und dabei präzisere Antworten auf komplexe Fragen zu liefern.
Im Vergleich zu anderen KI-Systemen produziert Claude 3 deutlich weniger Fehler und vermeidet sogenannte „Halluzinationen“, also falsche oder ungenaue Informationen. Vor der Antwortgenerierung führt das Modell zudem eine gründliche Faktenprüfung durch, um sicherzustellen, dass die ausgegebenen Informationen korrekt sind.

Fokus auf Sicherheit: Anthropic setzt neue Standards

Ein weiterer entscheidender Vorteil von Claude 3 ist der konsequente Fokus auf eine ethische und sichere Entwicklung. Anthropic setzt alles daran, den verantwortungsvollen Einsatz seiner KI sicherzustellen.
Spezialisierte Teams arbeiten kontinuierlich daran, Missbrauch wie Wahlbeeinflussung oder die Verbreitung von Fehlinformationen zu verhindern. Im Gegensatz zu vielen seiner Konkurrenten verzichtet Anthropic bewusst auf die Integration eines Bildgenerators, da dieser als besonders anfällig für Missbrauch gilt.

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Verfügbarkeit und internationale Reichweite

Claude 3 ist mittlerweile auch in Europa verfügbar und wird in verschiedenen Varianten angeboten, um unterschiedlichen Nutzeranforderungen gerecht zu werden. Die leistungsstarke Webversion sowie eine iPhone-App und spezielle Unternehmenslösungen bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Mit der Unterstützung von Sprachen wie Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch ist das Modell besonders attraktiv für den globalen Markt und ermöglicht eine breite Anwendung in verschiedenen Regionen.

Anthropic bietet Claude 3 in drei unterschiedlichen Versionen an, die sich in Leistung und Preisgestaltung unterscheiden.
Die leistungsstärkste Variante, Opus, ist speziell für anspruchsvolle Anwendungen entwickelt worden. Sonnet, die mittelstarke Version, dient als Basis für die kostenlose Demo, während Haiku eine kostengünstige und besonders schnelle Variante für weniger komplexe Aufgaben darstellt.

Konkurrenzkampf: Anthropic vs. OpenAI

Trotz aller technologischen Raffinesse findet sich Anthropic finanziell noch im Schatten seines Konkurrenten OpenAI. Für das Jahr 2024 wird der Jahresumsatz von Anthropic auf etwa 316 Millionen Dollar geschätzt, während OpenAI wohl ähnlich wie letztes Jahr wieder mit einem beeindruckenden Jahresumsatz von etwa 2 Milliarden Dollar aufwarten kann.
Auch hinsichtlich der Nutzerzahlen hat OpenAI die Oberhand: Über 250 Millionen Menschen nutzen wöchentlich ChatGPT.
Dennoch hegen zahlreiche Investoren Vertrauen in die Zukunft von Anthropic. Die solide interne Struktur und das engagierte Team könnten dem Unternehmen langfristig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Ein Partner des Wagniskapitalgebers Lightspeed bringt es prägnant auf den Punkt: Während OpenAI in der Vergangenheit wiederholt mit Führungsproblemen zu kämpfen hatte, zeichnet sich bei Anthropic eine stabile „No Drama“-Kultur ab, die vielversprechende Perspektiven eröffnet.