China wird zur Militärmacht: In nur zehn Jahren hat die Volksrepublik ihr Verteidigungsbudget nahezu verdoppelt – von rund 130 Milliarden auf 246 Milliarden US-Dollar. Mit einem jährlichen Wachstum von etwa sieben Prozent liegt es nun bei rund 60 Prozent der US-Militärausgaben. Doch China kauft nicht nur ein – es baut auf.

Die Marine ist gemessen an der Anzahl der Schiffe bereits die größte der Welt, das Atomwaffenarsenal wird aufgestockt, die strategische Präsenz im Pazifik, in Afrika und sogar in Südamerika wächst kontinuierlich.

Weltweiter Handel: China lässt die USA hinter sich

Während der militärische Aufstieg beeindruckt, ist die wirtschaftliche Entwicklung noch weit dramatischer: Mehr als 70 Prozent aller Länder weltweit handeln heute mehr mit China als mit den USA – bei über der Hälfte ist das Handelsvolumen sogar doppelt so hoch.

Ob Brasilien, Malaysia, Nigeria oder Deutschland – Peking ist zur Schaltzentrale des globalen Warenflusses geworden. Und das mit System: China hat gezielt Freihandelsabkommen, Infrastrukturprojekte und Investitionsprogramme aufgebaut, die es zum unverzichtbaren Partner in Afrika, Asien und Lateinamerika machen.

Rohstoff-Macht: Seltene Erden fest in chinesischer Hand

Ein Grund für diese Dominanz: Chinas Kontrolle über die Versorgung mit seltenen Erden, also jenen Hightech-Mineralien, die für alles gebraucht werden – von Raketenlenksystemen über Smartphones bis zu Windturbinen.

Peking besitzt 48 Prozent der globalen Vorkommen, fördert 69 Prozent der Weltproduktion und kontrolliert rund 90 Prozent der Raffinerie- und Magnetverarbeitungskapazitäten. Das ist nicht nur ein wirtschaftlicher Vorteil – es ist ein geopolitisches Machtinstrument.

KI-Offensive: DeepSeek & Co. holen auf

Und während westliche Staaten noch um KI-Gesetze ringen, rollt China den Markt bereits auf. Mit „DeepSeek‑R1“ erschien Anfang 2025 ein Open-Source-Modell, das in puncto Leistung und Effizienz mit teuren US-Systemen mithalten kann – und das zum Bruchteil der Kosten.

Weitere Modelle wie „Kimi K2“ und „GLM‑4.5“ unterstreichen die Dynamik. Anders als der Westen integriert China diese KI-Modelle direkt in seine Verwaltung, Städteplanung, Industrie und Sicherheitsbehörden. Während viele Staaten noch testen, setzt Peking bereits um – flächendeckend.

China ist längst keine „Werkbank“ mehr

Was der Westen offenbar unterschätzt hat: Chinas Strategie ist langfristig, konsequent – und global. Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um Einfluss, Marktbeherrschung und Technologiemacht.

Während die USA auf alte Stärken bauen, entstehen längst neue Realitäten: China ist der wichtigste Handelspartner der Welt, Technologieführer in zentralen Bereichen und militärisch nicht mehr bloß Herausforderer, sondern Mitgestalter der globalen Ordnung.

Die Frage ist längst nicht mehr, ob China aufholt – sondern, ob der Westen rechtzeitig erkennt, was bereits Realität ist.