China überrollt Europas Autoriesen: Hersteller verdoppeln Absatz
Chinesische Hersteller gewinnen in Europa rasant an Boden. Im August haben sie ihre Pkw-Verkäufe im Vergleich zum Vorjahresmonat mehr als verdoppelt. Besonders drei Marken dominieren die Entwicklung und setzen damit deutsche Platzhirsche wie Volkswagen, Mercedes und BMW spürbar unter Druck.
Chinesische Hersteller wie BYD, MG und Chery verdoppeln ihre Verkäufe in Europa und setzen VW, Mercedes & BMW unter Druck.IMAGO/ZUMA Press
Wie aus Zahlen von Dataforce hervorgeht, war vor allem der Absatz von Plug-in-Hybriden ausschlaggebend. Er kletterte um unglaubliche 1271 Prozent auf 10.406 Fahrzeuge. Auch klassische Vollhybride legten kräftig zu – um 190 Prozent auf 7176 Neuwagen.
Batterieelektrische Modelle (BEV) wuchsen dagegen moderater, um 57 Prozent. Mit 14.473 Zulassungen blieben sie dennoch das stärkste Segment bei den Chinesen.
Marktanteil steigt trotz Zöllen
Während der europäische Automarkt insgesamt um 4,5 Prozent auf 769.083 Fahrzeuge zulegte, steigerten die chinesischen Anbieter ihren Anteil auf 5,4 Prozent – nach 5,3 Prozent im Juli und nur 2,9 Prozent im August 2024.
Die von der EU verhängten Zölle auf aus China importierte Elektroautos haben die Hersteller jedoch zu einem Strategiewechsel bewegt. Reine Elektroautos machten im August nur noch 35 Prozent ihrer Verkäufe aus, gegenüber 44 Prozent im Vorjahr. Der Anteil der Plug-in-Hybride stieg im Gegenzug von vier auf 25 Prozent. Auch Benziner (21 Prozent) und Vollhybride (17 Prozent) gewannen an Bedeutung.
BYD fast auf Augenhöhe mit VW
MG bleibt die stärkste chinesische Marke auf dem europäischen Markt. Im August verzeichnete sie ein Plus von 46 Prozent auf 15.605 Fahrzeuge, mit den Modellen ZS und HS an der Spitze.
BYD konnte seinen Absatz um 230 Prozent auf 10.498 Einheiten steigern. Besonders bemerkenswert: 62 Prozent der Verkäufe entfielen auf Elektroautos, deutlich weniger als die 93 Prozent im Vorjahr – dafür stieg der PHEV-Anteil von 7 auf 38 Prozent.
Auch Chery sorgt für Aufsehen. Mit einem Zuwachs von 471 Prozent kam die Marke im August auf 7094 Fahrzeuge. Besonders die Submarken Omoda (3371 Verkäufe) und Jaecoo (3517) trugen zum Aufschwung bei.
Von Januar bis August dieses Jahres legten chinesische Hersteller insgesamt um 74
Prozent auf 430.650 Fahrzeuge zu.
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