Die Zahlen sind erschreckend: Von den gelieferten 62,1 Millionen Corona-Impfdosen wurden lediglich 21,7 Millionen, also rund 35 Prozent, verimpft. Fast die Hälfte, nämlich 26,6 Millionen Dosen, wurden hingegen vernichtet. Der Rest wurde größtenteils an andere Länder, wie etwa den Iran und Bangladesch, gespendet. Doch wie und ob die Dosen dort sinnvoll genutzt wurden, bleibt weitgehend unklar. Zwar gab Gesundheitsministerin Schumann an, dass ein Weiterverkauf der Spenden vertraglich ausgeschlossen sei, doch darüber hinaus gibt es kaum Informationen über deren tatsächliche Verwendung.

Spenden und Lagerbestände: Was passiert mit den übrigen Dosen?

Österreich hat neben der Vernichtung von Dosen rund 9,8 Millionen Impfdosen ins Ausland gespendet, darunter eine Million Dosen an den Iran und fast 1,3 Millionen an Bangladesch. Doch auch hier gibt es Unklarheiten: Was mit den Dosen in den Spendenländern passiert ist, bleibt weitgehend unbekannt. Aktuell befinden sich rund eine Million Dosen auf Lager, während etwa drei Millionen Dosen nicht klar zuordenbar sind. Sie könnten in betrieblichen oder mobilen Impfaktionen verwendet worden sein oder sich weiterhin in dezentralen Lagern befinden.

FPÖ empört: „Das ist Verschwendung auf Steuerzahlerkosten!“

FPÖ wirft der Ministerin vor, Steuergelder verschwendet zu haben, und kritisiert die fortgesetzte Beschaffung von Impfstoffen trotz der gigantischen Überschüsse. „Österreich kauft Corona-Impfstoffe offenbar nur ein, um sie zu verschenken oder zu entsorgen“, sagte der FPÖ-Abgeordnete Harald Schuh. Viele Bürger, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen, fühlten sich von der Regierung „gefrotzelt“, so Schuh.

Trotz niedriger Nachfrage und massiver Überschüsse sieht das Gesundheitsministerium weiterhin die Notwendigkeit, Impfstoffe zu beschaffen. Laut Ministerin Schumann sei die Covid-Impfung „eine der effizientesten Impfungen“ und „medizinisch notwendig“.