Der Green Deal ist der Untergang der europäischen Industrie
Hohe Energiepreise, endlose Vorschriften und eine Politik ohne Kurs treiben Betriebe aus Europa. In der Diskussion geht es um den wirtschaftlichen Absturz – und darum, warum verlorene Industrie nicht zurückkommt.
In exxpress live wurde am Dienstagmorgen kontrovers über die rasante Industrieflucht aus Europa diskutiert – mit dabei: Politik-Blogger Gerald Markel und FPÖ-Politiker Wolfgang Kieslich. Im Zentrum standen Strompreise, EU-Regeln und die Frage, ob Europa gerade seine wirtschaftliche Basis verspielt.
Stromschock und Bürokratie treiben die Betriebe davon
Gleich zu Beginn machte Wolfgang Kieslich klar, wie ernst die Lage ist: Europa verliere in „Rekordtempo“ Unternehmen, weil Energie hier viel teurer sei als in den USA oder Asien. Besonders betroffen sind energieintensive Branchen wie die Chemie-, Stahl- und Maschinenbauindustrie. Die Politik lasse das zu, statt gegenzusteuern. Kieslich führt dies auf EU-Bürokratie, Klimaregulierungen und einen Green Deal, der „nichts Positives“ bringe, zurück.
Gerald Markel ging in dieselbe Richtung, setzte aber einen zusätzlichen Schwerpunkt: Die Industrie sei eine langfristige Investition. Wer heute abwandert, kommt nicht mehr zurück – selbst wenn man später klüger wird. Er verwies auf den massiven Export- und Produktionsrückgang und warnte: Ein Kontinent ohne industrielle Basis wird zur Dienstleistungsinsel ohne Wohlstandsmotor.
Nicht nur Politik schuld – auch wir tragen das Floriani-Prinzip mit
Markel betonte: Die Verantwortung liege nicht nur bei Brüssel und Wien – auch die Bevölkerung blockiere Projekte mit endlosen Einsprüchen. Das „Floriani-Prinzip“ – Industrie ja, aber nicht vor der eigenen Haustür – sei längst zum Wachstums-Killer geworden. Als Symbol nannte er die jahrelang verhinderte 380-kV-Leitung in Salzburg: Ein Land, das seine Infrastruktur nicht ausbaut, muss später die Rechnung bei Jobs und Preisen zahlen.
Kieslich hielt dagegen, dass man die Spirale sofort durchbrechen könne: CO₂-Kosten runter, Merit-Order reformieren, Energie als Basis billig machen. Sein Tenor: „Wir könnten morgen alles ändern“, wenn man nur den politischen Mut dazu hätte – statt weiterhin „in der Sackgasse“ herumzukurven.
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