Der Investor, der frühzeitig den US-Hypothekenmarkt crashen sah und zur Vorlage für den Film „The Big Short‟ wurde, schlägt erneut Alarm.

Die Vergangenheit wiederholt sich

In seinem Essay beschreibt Burry die KI-Euphorie als „glorreiche Torheit“, die an die späten 1990er-Jahre erinnert. Damals waren es Microsoft, Intel, Dell – und vor allem Cisco, die riesige Gewinne versprachen, bevor die Kurse in sich zusammenfielen. Heute, argumentiert er, gäbe es fünf neue „Reiter“ derselben Blase: Microsoft, Google, Meta, Amazon und Oracle.

Doch im Zentrum dieser neuen Überhitzung steht für ihn ein anderes Unternehmen: Nvidia. Der Vergleich ist drastisch. Cisco war einst das wertvollste Unternehmen der Welt – und verlor über 80 % seines Börsenwerts, als die Realität die Fantasie einholte. Nvidia, aktuell mit rund 5 Billionen Dollar bewertet, könnte dieselbe Rolle im KI-Zeitalter spielen: der Motor eines Hypes, der irgendwann unweigerlich implodieren könnte.

Burrys Wette: Milliarden gegen die KI-Giganten

Anfang November kaufte Burrys Hedgefonds über eine Milliarde Dollar in Put-Optionen gegen Nvidia und Palantir – eine gigantische Wette auf fallende Kurse. Kurz darauf ließ Burry seinen Fonds deregistrieren und zog sich aus dem öffentlichen Management zurück. Ein Schritt, der Branchenkenner hellhörig macht: Wer so handelt, rechnet nicht mit einem kleinen Rücksetzer, sondern mit einer riesigen strukturellen Korrektur.

Weitere Warnsignale: Wenn selbst Wall-Street-Schwergewichte nervös werden

Auch andere Stimmen der Finanzbranche teilen inzwischen Burrys Skepsis. Lisa Shalett, Chefstrategin von Morgan Stanley Wealth Management, sieht Medienberichten zufolge die Entwicklung mit wachsender Sorge. Für sie steht fest, dass der Markt „sein Cisco-Moment“ erleben wird – und zwar innerhalb der nächsten zwei Jahre.