Die Regierung frisst sich durch den Steuertopf
Während die Wirtschaft ächzt, gönnt sich die Spitzenpolitik Boni, Luxus und ein Heer von Beratern. Dazu kommt eine Wirtschaftskammer, die Reformen verspricht, aber die Zwangsmitgliedschaft zementiert.
In exxpress live ging es nach dem Industrie-Block weiter mit einem zweiten Aufreger-Paket: Politik in Spendierlaune und eine Wirtschaftskammer, die viele Unternehmer als Selbstbedienungsladen erleben. Diskutiert wurden diese Themen mit Gerald Markel und Wolfgang Kieslich.
Boni, Empfänge, Berater: „Verlorenes Maß und Ziel“
Gerald Markel fand für die Causa Brunner/Schellhorn keine diplomatischen Floskeln. Ob Prämien, teure Empfänge oder Sonderbüros – die politische Spitze verhalte sich wie eine „Feudalklasse“, die sich selbst bedient, während die Bevölkerung jeden Euro umdreht. Besonders wütend machte ihn der Kontrast: Auf der einen Seite Rekord-Arbeitslosigkeit, auf der anderen täglich hunderttausende Euro für externe Berater trotz aufgeblähtem Beamtenapparat.
Wolfgang Kieslich stimmte vielem zu, setzte aber einen eigenen Schwerpunkt: Solche Partys hätten mit echten Geschäften nichts zu tun – Käufe entstünden durch Konditionen, nicht durch „gute Brötchen“. Für ihn ist das reine Symbolpolitik auf Kosten der Steuerzahler.
WKO: Reform-Show ohne Tabu-Bruch
Beim dritten Themenblock zerrissen beide Gäste die Linie der WKO-Interimschefin Martha Schulz. Ihre Verteidigung der Pflichtmitgliedschaft sei ein Schlag ins Gesicht der vielen Ein-Personen- und Kleinstbetriebe. Markel sprach von einem System, das sich nur kosmetisch verändert: Präsidenten kommen und gehen, aber die Zwangsstruktur bleibt – trotz Milliarden-Rücklagen. Und er erinnerte daran, wie Unternehmer gerade in der Covid-Zeit im Stich gelassen worden seien.
Kieslich ging noch einen Schritt weiter und verband das mit einer Grundsatzkritik: Zwangsabgaben seien nur dann zu rechtfertigen, wenn die Leistung stimmt – und genau das sehen viele Mitglieder nicht. Für eine echte Abschaffung bräuchte es zwar eine Zweidrittelmehrheit, aber politisch sei der Druck jetzt größer denn je.
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