
Die Silber-Aufholjagd: Warum der kleine Bruder von Gold jetzt glänzt
Während Gold mit einem Preis von über 3000 Dollar pro Feinunze die Schlagzeilen dominiert, gerät Silber fast unbemerkt in Bewegung. Das Edelmetall verzeichnete seit Jahresbeginn einen Preisanstieg von fast 17 %, was sogar den Anstieg von Gold mit rund 15 % übertrifft. Zum ersten Mal seit Oktober kostet Silber wieder mehr als 34 Dollar pro Feinunze.
Trotz dieses Anstiegs bleibt Silber im Verhältnis zu Gold weiterhin unterbewertet. Das aktuelle Gold-Silber-Verhältnis liegt bei fast 90, während der Durchschnitt der letzten 27 Jahre bei 67 liegt. Experten wie Nicky Shiels, Head of Research & Metals Strategy bei MKS PAMP, sehen daher erhebliches Aufholpotenzial. „Ich bin für Silber verhältnismäßig optimistischer als für Gold. Für die zweite Jahreshälfte rechne ich mit einem Preis von 36,50 Dollar pro Unze und mit 42 Dollar in der Spitze“, erklärte sie auf dem Zukunftsforum Edelmetalle.
Energiewende treibt Silbernachfrage
Silber ist nicht nur ein klassisches Anlageobjekt, sondern auch ein unverzichtbares Industriemetall. Rund 58 % der Nachfrage entfallen auf industrielle Anwendungen, insbesondere Photovoltaik. Die Energiewende sorgt für eine rapide steigende Nachfrage. „Für Silber sind wir sehr optimistisch, da die Nachfrage nach Photovoltaik-Modulen wegen der Energiewende weiter steigen wird und zugleich jedes Modul mehr Silber braucht als noch vor ein paar Jahren“, sagt Nitesh Shah, Leiter Rohstoff- und Makro-Research bei Wisdomtree.
Das Angebot kann mit der wachsenden Nachfrage nicht Schritt halten. 2024 markierte das vierte Jahr in Folge, in dem der Silbermarkt ein Defizit aufwies – es wurde weniger Silber produziert, als verbraucht wurde. Expertin Shiels prognostiziert, dass dieses Defizit bis 2030 anhalten wird. Silber ist ein Nebenprodukt der Förderung anderer Metalle wie Kupfer oder Gold, was das Angebot unelastisch macht.
Angebotsdefizit als Preistreiber
Die globale Silberminenproduktion sank zwischen 2016 und 2023 durchschnittlich um 1,4 % pro Jahr. Ursachen sind erschöpfte Reserven, Minenschließungen und sinkende Erzgehalte. Zwar gibt es noch Silberbestände in den Londoner Handelsdepots und den Lagerhäusern der Rohstoffbörsen, doch auch diese gehen allmählich zurück. Irgendwann wird es wohl zu Engpässen kommen, die langfristig zu moderat-starken Preisanstiegen führen könnten.
Während Gold die Schlagzeilen beherrscht, entwickelt sich Silber zu einem zunehmend gefragten Rohstoff. Die Energiewende, Produktionsdefizite und geopolitische Unsicherheiten sorgen dafür, dass Silber für Anleger wieder interessanter wird. Sollte sich das prognostizierte Defizit weiter zuspitzen, könnte Silber schon bald das neue Gold am Investmentmarkt werden.
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Kommentare
Gold und Silber lieb’ ich sehr. Nehm’s auch gern von andern.
gold für den grund
silber für den mund
Silber ist MWST belastet!
…Silber, dass Gold des armen Mannes. Trauts euch, kauft …..Gold geht durch die Decke, das kapital raus aus € und Dollar, und vor allem aus Europa. Wenn der Fake- Dig€ kommt ……wird euch klar das man euch mit dem Schmäh genommen hat.
Meine Großmutter hatt Kreuzer, Kronen, Schilling, Reichsmark und Euro in Aussicht. Beim Thema Euro hats gsagt: Werds segn, do werds ah umfalln…wie wir….jedesmal Bargeldwert Null, Schulden sind aber geblieben.
Abhilfe ist Silber und Gold…..
Viel Spaß noch mit ETFs und Krypto….zumindest dem der den Stecker zieht…..