Digital statt Bar: Geldautomaten in Deutschland sterben aus
Deutschland verliert Jahr für Jahr Tausende Geldautomaten – und auch Bankfilialen schließen im Rekordtempo. Trotzdem, so betont die Bundesbank, sei die Bargeldversorgung weiterhin gewährleistet – wenn auch mit größerem Aufwand für die Bürger.
Wie die Deutsche Bundesbank mitteilt, ist die Zahl der Geldautomaten im Jahr 2024 erneut geschrumpft – diesmal um drei Prozent. Damit verbleiben bundesweit rund 49.750 Automaten, nachdem im Vorjahr noch etwa 51.300 gezählt wurden.
Längere Wege zum Bargeld
Für viele Bürger bedeutet das: Der Weg zur nächsten Abhebemöglichkeit wird länger. Nach Angaben der Bundesbank aus dem März 2025 beträgt die durchschnittliche Entfernung zum nächstgelegenen Geldautomaten oder Bankschalter 1,4 Kilometer. Dennoch leben laut Berechnungen rund 80,7 Millionen Menschen – das entspricht 95,7 % der Bevölkerung – in Gemeinden, in denen zumindest ein Automat oder Schalter zur Verfügung steht. „Damit ist die Bargeldversorgung nach Einschätzung der deutschen Notenbank zwar gesichert, aber aufwendiger geworden“, heißt es im Bericht.
Filialen und Überweisungsterminals ebenfalls rückläufig
Die Automatisierung des Bankgeschäfts hat weitere Spuren hinterlassen: Auch bei den Filialen setzt sich der „Schrumpfungskurs‟ fort. Allein 2024 wurde die Zahl der Zweigstellen laut Bundesbank um mehr als acht Prozent reduziert – auf nunmehr 17.870 Standorte. Gleichzeitig sank auch die Anzahl an Überweisungsterminals von rund 23.200 auf etwa 22.500, was einem Minus von drei Prozent entspricht.
Smartphones statt Scheine: Kartenzahlung verdrängt Bargeld
Ein Grund für den anhaltenden Rückbau dürfte im veränderten Zahlungsverhalten der Bevölkerung liegen. Die Mehrheit der Bürger erledigt Finanzangelegenheiten längst digital – per App, online oder direkt an der Kasse mit dem Handy.
Im Jahr 2024 wurden laut Bundesbank rund 13 Milliarden Kartentransaktionen registriert – ein Zuwachs von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine Umfrage der Postbank bestätigt den Wandel: Fast zwei Drittel der Teilnehmer gaben an, Einkäufe überwiegend mit Girokarte, Kreditkarte oder per Smartphone und Smartwatch zu begleichen. Auch Lastschriften und Online-Überweisungen nehmen weiter zu.
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