Droht das Aus für den Wien–Innsbruck-Flug?
Nach Medienberichten könnte Austrian Airlines (AUA) den Direktflug zwischen Wien und Innsbruck aus dem Flugplan streichen. Für FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger wäre dieser Schritt ein „wirtschaftlicher Todesstoß“ für Tirols Wirtschafts- und Tourismusstandort.
Austrian Airlines vor möglichem Rückzug: Der Direktflug Wien–Innsbruck könnte aus dem Flugplan gestrichen werden. (Symbolbild)IMAGO/Arnulf Hettrich
„Es wird immer extremer“, erklärte Abwerzger in einer ersten Reaktion. Bereits der Wegfall der Verbindung nach Frankfurt habe Innsbruck stark geschwächt. Die „stümperhafte Suche“ nach einer neuen internationalen Anbindung und nun die drohende Streichung der Wien-Verbindung seien „die nächste Horrornachricht“.
Politische Verantwortung bei der ÖVP
Der FPÖ-Chef richtet seine Kritik mit besonderer Schärfe an die Volkspartei. Seiner Ansicht nach tragen Bund, Land und Stadt die Verantwortung für die Lage. „Zahlreiche Initiativen der FPÖ zur Stärkung des Innsbrucker Flughafens wurden von Landeshauptmann Anton Mattle und Bürgermeister Johannes Anzengruber negiert und schubladisiert“, betonte Abwerzger.
Sein Fazit: Die ÖVP habe „das dramatische Desaster am Innsbrucker Airport alleine zu verantworten“. Der Flughafen sei für den Tourismus wie auch für die regionale Wirtschaft unverzichtbar.
Dämpfer auch in Wien: Ryanair kürzt Kapazitäten
Nicht nur Innsbruck gerät unter Druck. Am Standort Wien hatte erst zuletzt die Billigairline Ryanair den Abzug von drei Flugzeugen angekündigt. Damit sinkt die Flotte der Iren am Flughafen Schwechat von 19 auf 16 Maschinen. Auch Wizz Air will sich aus Wien zurückziehen.
Ryanair-Chef Michael O’Leary machte dafür die hohen Abgaben in Österreich verantwortlich: „Schädliche Steuern“ und überhöhte Flughafengebühren machten es unmöglich, Tickets zu den gewohnten Konditionen anzubieten. Konkret kritisierte er die Luftverkehrssteuer von 12 Euro pro Passagier. O’Leary fordert deren Abschaffung sowie
niedrigere Gebühren – nur dann sei weiteres Wachstum bis 2030 am Standort Österreich denkbar.
Durch den Teilrückzug von Ryanair sollen im kommenden Winter 750.000 Passagiere weniger über Wien fliegen. Betroffen sind unter anderem die Routen nach Billund, Santander und Tallinn. Auch rund 100 Arbeitsplätze könnten wegfallen. O’Leary warnte, dass es ohne Kursänderung zu noch mehr Streichungen kommen könnte.
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