Über die genaue Ausgestaltung der Klima-Strategie gibt es noch keine Details, bis Ende des Jahres soll jedoch ein Entwurf folgen. Laut der Automobilwoche wird intern bereits über eine E-Quote von bis zu 75 Prozent ab 2027 und sogar 100 Prozent ab 2030 diskutiert. Zum Vergleich: Deutschlands Fuhrparks liegen derzeit bei nur 23 Prozent batterieelektrischer Fahrzeuge.

Doch welche Fahrzeuge werden überhaupt betroffen sein? Klar ist: Der Begriff „Firmenflotte“ ist breit angelegt. Per Definition umfasst er Dienstwagen für Mitarbeiter, Fahrzeuge von Autovermietern, Nutzfahrzeuge für betriebliche Zwecke – selbst Eigenzulassungen der Hersteller fallen darunter. Ziel.

Autovermieter auf der Bremse

Doch wie realistisch sind solche Quoten? Ein Blick in die Praxis zeigt die Hürden. Der Vermieter Sixt hatte den Anteil seiner E-Fahrzeuge von drei auf sechs Prozent gesteigert – zog dann aber wieder zurück. Ein wesentlicher Grund dafür ist der starke Wertverlust, den die schnelle technologische Entwicklung der Stromer mit sich bringt.

Zwar baut Sixt den Anteil aktuell wieder aus, bleibt aber weit unter den möglichen EU-Vorgaben, wie das Handelsblatt berichtet.. Auch Hertz trennte sich zuletzt von 20.000 E-Autos – ein Drittel seiner Elektroflotte – und investiert lieber in neue Verbrenner. Dagegen geht SAP einen anderen Weg: Der Softwarekonzern will seine Dienstwagenflotte bis 2030 vollständig elektrifizieren.

Sorge um ein Verbot durch die Hintertür

Die Branche ist alarmiert. „Wenn die EU ab 2030 eine Elektroquote für Flotten einführt, würde dies – durch die Hintertür – effektiv einer Vorverlegung des Verbots von Verbrennungsmotoren im Jahr 2035 gleichkommen, da mehr als die Hälfte aller in der EU verkauften Fahrzeuge von unseren Mitgliedern finanziert und erworben werden“, warnt Richard Knubben, Generaldirektor von Leaseurope im Gespräch mit Merkur München. Leaseurope vereint 44 Branchenverbände aus 31 Staaten mit rund 2000 Leasing-Gesellschaften unter einem Dach.