Dunkle Wolken für Russlandgeschäft von Raiffeisen: 14,3 Mrd. € Verlust drohen
Nicht nur durch den Krieg in der Ukraine, sondern nun auch durch die EU-Sanktionen und die SWIFT-Suspendierung Russlands gerät eine der größten Banken Österreichs unter Druck: Die Raiffeisen Bank International fürchtet um ihre 14,3 Milliarden Euro in Russland.
Mit mehr als drei Millionen Kunden und 130 Geschäftsstellen verdiente sie im vergangenen Jahr 474 Millionen Euro in Russland, damit könnte nun Schluss damit sein: Schon letzte Woche verlor die Aktie ein Drittel ihres Wertes. Dafür wurden bereits 115 Millionen Euro als Rücklage im Budget berücksichtigt – wenig im Vergleich zum ausständigen Kreditvolumen in Höhe von 14,3 Milliarden, fast doppelt so viel wie ihren deutschen Kollegen Deutsche Bank und Commerzbank zusammen mit 7,3 Milliarden. Nur Italien und Frankreich sind noch stärker in diesem Markt engagiert.
Gerüchte und fallenden Kurse
Während der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) Gabriel Felbermayr bereits einen Schutzschirm empfiehlt, vertraut Bankchef Johann Strobl auf die Liquiditätsreserven und die stabile Aufstellung seines Instituts – eine Einschätzung, die auch österreichische Mitbewerber und das Finanzministerium teilen. Gerüchte um einen möglichen Rückzug von RBI aus Russland konnten bisher noch nicht bestätigt werden.
Russische Banken wiederum haben bei europäischen Geldinstituten Verbindlichkeiten in Höhe von 67 Milliarden Euro. Während der Rubel ins Bodenlose stürzt, schwächelt auch der US-Dollar zugunsten des Euro.
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