“Legen wir dies auch für die EM 2024 zugrunde, so können wir mit gut 600.000 zusätzlichen ausländischen Touristen und 1,5 Millionen zusätzlichen Übernachtungen während der Spielzeit rechnen.” Das dürfte sich in höheren Übernachtungspreisen und Umsätzen des Gastgewerbes zeigen. Im Ergebnis bedeute das einen zusätzlichen Wachstumsimpuls von 1,3 Prozent der preisbereinigten Dienstleistungsexporte im laufenden zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal 2024, so die Berechnungen des Ifo. Diese Dienstleistungsexporte würden nach Ende der EM im Juli und damit im dritten Quartal durch heimkehrende Touristen aber auch wieder sinken.

Gesamtwirtschaftlich gesehen fallen die Effekte dieser Art von Großveranstaltungen eher gering aus, erläuterte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Zwar würden während der Spiele auch die inländischen Konsumenten kurzzeitig mehr im Gastgewerbe und im Lebensmitteleinzelhandel ausgeben. Jedoch würden sie ihre Ausgaben an anderer Stelle zurückfahren, so dass der private Konsum insgesamt wohl davon unberührt bleibe. “Dies legen zumindest die Erfahrungen mit der Weltmeisterschaft aus dem Jahr 2006 nahe.”