Les Lunes war bislang in der Online-Modewelt ein bekannter Name, präsent auf großen Plattformen wie Zalando, Breuninger und Best Secret. Doch die allgemeine Eintrübung der wirtschaftlichen Lage und der Rückgang der Kauflaune, u.a auch zurückzuführen auf die Verlagerung der Nachfrage hin zum Onlinehandel, haben bei dem Unternehmen tiefe Spuren hinterlassen. Wie Les Lunes mitteilt, haben die „Krisen der vergangenen Jahre“ die Mode- und Versandbranche zunehmend unter Druck gesetzt. Die Konsumenten hielten ihr Geld zunehmend zusammen – ein Trend, der den Umsatz im Einzelhandel seit Monaten erodieren lässt.

Besonders seit dem vergangenen Jahr habe die schwache Nachfrage „erheblichen Einfluss auf die Liquidität der Les Lunes GmbH gehabt“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Insolvenz in Eigenverwaltung – ein Versuch der Rettung

Trotz des Insolvenzantrags will Les Lunes den Geschäftsbetrieb fortführen. Das Verfahren in Eigenverwaltung ermöglicht es der Geschäftsführung, im Amt zu bleiben und den Sanierungsprozess selbst zu gestalten – unter Aufsicht eines externen Sanierungsexperten. Ziel sei es, die Strukturen neu aufzustellen und das Unternehmen langfristig zu stabilisieren.

Die rund 36 Mitarbeiter behalten vorerst ihre Stellen. Ihre Gehälter werden in den kommenden drei Monaten über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit abgesichert. Auch der Onlineverkauf läuft weiter – selbst Rabattaktionen und der bevorstehende Black Friday sollen planmäßig stattfinden.

Ein Spiegelbild des Strukturwandels im Handel

Die Insolvenz von Les Lunes ist mehr als nur ein Einzelfall – sie steht symptomatisch für den tiefgreifenden Wandel, der den deutschen Einzelhandel erfasst hat. Während Onlineplattformen zunehmend Marktanteile übernehmen, kämpfen stationäre Händler mit sinkenden Margen und einer Kundschaft, die preisbewusster denn je agiert.

Viele kleinere Anbieter können mit den aggressiven Preisstrategien internationaler Onlinekonzerne nicht Schritt halten. Hinzu kommen die hohen Energiekosten, die Logistik und Lagerhaltung verteuern, sowie der stetig steigende Mindestlohnc, der die Lohnkosten in dei Höhe treibt.