In einer Aussendung der E-Werke Frastanz werden die Gründe deutlich benannt: „die zunehmende Komplexität im Bereich des Risikomanagements und die sich künftig stark ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen für Stromanbieter im österreichischen Energiesystem“.

Geschäftsführer Rainer Hartmann betont: „Das Stromnetz und unsere Kraftwerke verbleiben nach wie vor bei uns. Als Netzbetreiber werden wir wie bisher für eine sichere Stromversorgung sorgen. Allerdings ist es aufgrund unserer Größe und der damit verbundenen Herausforderungen uns nicht mehr möglich, im Stromhandel tätig zu sein. Die Entscheidung ist nicht leichtfertig, sondern nach einer gründlichen Marktanalyse gefallen.”

Betroffene Gemeinden: Tausende Kunden im Umbruch

Der Rückzug betrifft allein bei den E-Werken Frastanz 4.700 Kunden in Frastanz und Nenzing. Alle Betroffenen erhalten bis Ende September Kündigungsschreiben. Wer bis 31. Dezember 2025 keinen neuen Vertrag abgeschlossen hat, fällt automatisch in die Grundversorgung. Damit bleibt zwar die Stromlieferung gesichert, doch viele Verbraucher fürchten steigende Preise und Unsicherheit.

Bei der Montafonerbahn AG haben Medienberichten zufolge, sogar rund 6.700 Kunden ein Kündigungsschreiben erhalten. Die Begründung deckt sich mit jener aus Frastanz: „Der Strommarkt ist in den letzten Jahren immer herausfordernder und volatiler geworden“, so das Unternehmen.

Branchenriese zeigt Verständnis

Der größte Anbieter Vorarlbergs, illwerke vkw, äußert Verständnis für den Rückzug der beiden kleineren Konkurrenten. Vorstandsmitglied Quido Salzmann erklärte gegenüber dem ORF: „Die gesetzlichen Regelungen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden auch für uns immer herausfordernder.“