Energiewende im Widerspruch: Kohle statt Kernkraft
Deutschland feiert den „grünen Umbau“ seiner Energieversorgung – und greift zugleich wieder stärker auf Kohle zurück. Die Zahlen des Statistischen Bundesamts zeichnen ein Bild, das die ganze Doppelmoral der aktuellen Energiepolitik offenbart.
Energieversorgung im Spagat: Erneuerbare schwächeln – Kohle erlebt ein Comeback.IMAGO/Panama Pictures
Während die Regierung die Kernkraftwerke abgeschaltet hat, werden ausgerechnet Kohlekraftwerke ans Netz genommen um die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten.
Flaute bei der Windkraft
In der ersten Jahreshälfte wurden in Deutschland insgesamt 221 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und ins Netz eingespeist – ein leichtes Plus von 0,3 Prozent gegenüber 2024. Die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen brach allerdings stark ein. „Dabei sank die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energiequellen um 5,9 Prozent auf 127,7 Milliarden Kilowattstunden“, meldet das Statistische Bundesamt. Grund dafür war vor allem ein außergewöhnlich windarmes Jahr: „Die Stromerzeugung aus Windkraftanlagen sank um 18,1 Prozent auf 60,2 Milliarden Kilowattstunden.“ Die Photovoltaik konnte diesen Verlust nur teilweise abfedern.
Entgegen der grünen Agenda? Kohle feiert Comeback
Während Wind und Sonne schwächeln, kehrt die Kohle zurück. „Die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge stieg dagegen im ersten Halbjahr um 9,3 Prozent auf 50,3 Milliarden Kilowattstunden“, heißt es in den Zahlen des Bundesamts. Auch der Einsatz von Erdgas legte um 11,6 Prozent auf 35,8 Milliarden Kilowattstunden zu. Damit wurde Kohle nach der Windkraft wieder zur zweitwichtigsten Stromquelle in Deutschland – noch vor der Photovoltaik.
Es ist ein bemerkenswerter Widerspruch: Kernkraftwerke, die zuverlässig und CO₂ -arm Energie liefern könnten, wurden bereits 2023 abgeschaltet. Stattdessen müssen nun alte Kohlemeiler hochgefahren werden, sobald das Wetter nicht genügend Wind liefert. Die Energieproduktion wird dadurch alles andere als klimaneutral. Es offenbart sich auf ganzer Linie die Doppelmoral der grünen Agenda.
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