Entwicklung im Jahr 2023: Deutscher Immobilienmarkt bricht ein
Das Jahr 2023 brachte einen deutlichen Einbruch auf dem deutschen Immobilienmarkt mit sich. Besonders auffällig war der Rückgang der Transaktionen im Neubausegment, während sich der Markt für Bestandsimmobilien unterschiedlich entwickelte.
Die Gesamtzahl der Immobilientransaktionen schrumpfte um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – eine dramatische Entwicklung, die auf die wirtschaftlichen Herausforderungen, wie steigende Baukosten und die Zinswende, zurückzuführen ist.
Neubauimmobilien: Ein schwerer Rückschlag
Eine neue Erhebung der “Tagesschau” gibt jetzt genaue Einblicke: Das Neubaumarktsegment erlebte im Jahr 2023 einen drastischen Rückgang. Der Umsatz mit Neubauten und Grundstücken sank innerhalb eines Jahres um 53 Prozent.
Insbesondere der Verkauf von Baugrundstücken war stark betroffen: Die Zahl der veräußerten Grundstücke für Einfamilienhäuser ging um rund 30 Prozent zurück. Laut Experten sind die steigenden Baukosten und die Zinserhöhungen seit 2022 die Hauptursachen für diese Entwicklung. Die Zinswende führte dazu, dass viele Käufer zögerten, in den teuren Neubau zu investieren.
Bestandsimmobilien: Ein gegenläufiger Trend
Im Gegensatz zum Neubausektor zeigten sich die Preise für gebrauchte Wohnimmobilien weniger dramatisch, jedoch auch rückläufig. So sanken die Preise für gebrauchte Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen um bis zu 20 Prozent.
Ein frei stehendes Einfamilienhaus erzielte im Jahr 2023 durchschnittlich 2.400 Euro pro Quadratmeter, was im Vergleich zu 2022 einem Rückgang von rund 350 Euro entspricht. In beliebten Großstädten wie München zahlten Käufer dennoch weiterhin enorme Summen – mit Preisen von bis zu 11.900 Euro pro Quadratmeter.
In ländlichen Regionen wie dem thüringischen Landkreis Sonneberg lag der Preis jedoch bei lediglich 630 Euro. Ein Haus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche in München kostete im Schnitt 1,4 Millionen Euro – ein Betrag, der in Sonneberg nur 75.000 Euro betrug. Diese extremen Differenzen verdeutlichen den Druck auf die Käufer und die regionalen Ungleichgewichte auf dem Immobilienmarkt.
Chancen für eine Marktbelebung
Trotz der derzeit schwierigen Lage auf dem Immobilienmarkt gibt es erste Anzeichen einer Erholung. Experten wie Matthias Waltersbacher vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigen sich optimistisch. “Die Talsohle ist durchschritten”, erklärt er, und verweist auf die steigende Nachfrage nach Baufinanzierungen.
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