Erst nach 65.000 Kilometern sind E-Autos besser für das Klima
Eine neue Studie in Deutschland gelangt zu einem brisanten Ergebnis: Die Fahrt mit Elektroautos ist erst nach 65.000 Kilometern klimaschonender als mit Verbrennern. Dies gilt jedoch nur, wenn das E-Auto mit Ökostrom geladen wird. Mit dem üblichen Energiemix erreicht es diesen Punkt erst nach 90.000 Kilometern – frühestens.
Dass das E-Auto klimaschonender ist, bezweifelten Skeptiker wie etwa der deutsche Star-Ökonom Hans-Werner Sinn schon seit Jahren. Dafür musste Sinn viel Kritik einstecken. Eine neue Studie gibt ihm nun Recht. Die Nutzung eines Elektroautos ist ihr zufolge für Deutschland erst dann klimaschonender als die eines Verbrenners, wenn es 65.000 Kilometer hinter sich hat. Dazu kommt noch, dass das E-Auto mit Ökostrom geladen werden muss. Wird es hingegen mit dem deutschlandüblichen Energiemix geladen, also auch mit Kohlestrom, so steigt diese Schwelle den Angaben zufolge sogar auf mindestens 90.000 Kilometer, erklärt eine Untersuchung der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik.
Herstellung verbraucht viele Ressourcen
Ein Grund hierfür ist, dass beim Abbau von Rohstoffen, bei der Produktion der Batterien sowie der Lieferung aus Asien Treibhausgase anfallen. “E-Autos und Hybridfahrzeuge starten durch die ressourcenintensive Herstellung der Antriebstechnologie bei ihrer Ökobilanz mit einem ökologischen Rucksack, da die Batterieproduktion heutzutage fast ausschließlich noch in Asien stattfindet”, sagte der Vorsitzende der VDI-Gesellschaft, Joachim Damasky. “In der Langzeitbetrachtung setzen sich bei der Ökobilanz dann E-Autos und hybridbetriebene Fahrzeuge dauerhaft durch.”
VDI steht für Verein Deutscher Ingenieure. Die Studie wurde am Montag in Düsseldorf publiziert.
Batterieproduktion nach wie vor sehr klimaschädlich
Damasky betonte, dass in der Elektromobilität das Recycling der Rohstoffe Lithium, Nickel und Kobalt besser werden müsse: “Hier muss noch einiges passieren in Deutschland.” Um bei einer klimafreundlicheren Mobilität voranzukommen, müsse man beim Ausbau der Ökoenergien und beim Aufbau einer weniger klimaschädlichen Batterieproduktion vorankommen. Erst die grüne Produktion der Batterie und ihrer Vormaterialien reduziere den ökologischen Fußabdruck “und macht die E-Mobilität wirklich klimafreundlich”.
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