Nach der Insolvenz der Europa-Niederlassung der Modekette Esprit in Deutschland im Mai war im Sommer auch die Österreich-Tochter zahlungsunfähig und meldete beim Landesgericht Salzburg Konkurs an. Zu Spitzenzeiten hatte Esprit hierzulande mehr als 600 Mitarbeitende beschäftigt. Pleitegrund waren laut Stapf Neuhauser Rechtsanwälte neben einem Umsatzeinbruch gravierende Fehlplanungen der Firmenzentrale des Modekonzerns.

Mit der Insolvenz von sieben deutschen Esprit-Gesellschaften im Mai seien nahezu alle Unterstützungsleistungen und alle Warenlieferungen an die österreichische Tochter per sofort europaweit eingestellt worden. “Von den Managementfehlern in der Gruppe sind sämtliche europäischen Ländergesellschaften betroffen”, hatte die Rechtsanwaltskanzlei erklärt.

Zum Preis für den Verkauf der Markenrechte an Alteri wollte Esprit am Freitag laut dpa keine Angaben machen. Die Gesellschaften sollen demnach abgewickelt, die Produkte in den deutschen Filialen abverkauft werden. Der Finanzinvestor übernimmt nicht das operative Geschäft, also weder Filialen noch Personal. Die Stellen in den Geschäften und der Zentrale in Ratingen fallen dadurch weg. Der Gläubigerausschuss der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften habe eine entsprechende Mitteilung unterzeichnet, wie das Unternehmen mitteilte.

Esprit soll als Marke in absehbarer Zeit weitergeführt werden, heißt es. Produkte unter dem Label würden demnach weiter hergestellt und in Deutschland verkauft – in welcher Form, ist bisher nicht bekannt. Alteri gehört unter anderem das Modeunternehmen CBR Fashion mit den Marken Street One und Cecil.

Die Esprit Europe GmbH sowie sechs weitere Gruppengesellschaften des Modekonzerns hatten im Mai einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Das Verfahren war am 1. August vom Amtsgericht Düsseldorf eröffnet worden.