EU kippt Verbrenner-Verbot: Motoren dürfen auch nach 2035 weitergebaut werden
In Brüssel ist eine zentrale Weichenstellung für die europäische Klimapolitik gefallen. Nach monatelangen Gesprächen haben sich Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die Europäische Volkspartei (EVP) auf eine Abkehr vom ursprünglich geplanten strikten Verbrenner-Verbot verständigt. Die endgültige Entscheidung soll am kommenden Dienstag vorgestellt werden, berichtet die Bild.
Nach Angaben aus EU-Kreisen drängten unter anderen die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni und der polnische Premierminister Donald Tusk auf eine Korrektur des Verbrenner-Kurses.GETTYIMAGES/imageBROKER/Lilly
Nach Bild-Informationen griff von der Leyen persönlich ein und führte in der Nacht die entscheidende Gesprächsrunde mit EVP-Chef Manfred Weber. Bis zuletzt wurden am Donnerstag Details der neuen Regelung abgestimmt.
Manfred Weber erklärt gegenüber der Bild: „Bei Neuzulassungen ab 2035 soll nun statt 100 Prozent eine 90-prozentige Reduktion des CO2-Ausstoßes für die Flottenziele der Automobilhersteller verpflichtend werden. Auch ab 2040 wird es kein 100-Prozent-Ziel geben. Damit ist das Technologieverbot für den Verbrenner vom Tisch. Alle derzeit in Deutschland gebauten Motoren können damit weiterproduziert und verkauft werden.“
„Wir bleiben auf dem Weg der Klimaneutralität“
Zu dem Ergebnis habe nach Angaben aus EU-Kreisen auch die gemeinsame Intervention der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni und des polnischen Premierministers Donald Tusk beigetragen. Beide drängten in einem Schreiben an die Kommission auf eine grundlegende Korrektur des Verbrenner-Kurses. Ebenso hatte CDU-Kanzler Friedrich Merz die Rücknahme des Verbots gefordert.
Weber sieht die Einigung als doppeltes Signal: „Wir lösen damit unsere beiden wichtigsten Versprechen ein: Wir bleiben auf dem Weg der Klimaneutralität. Aber wir sorgen für Technologie-Neutralität. Das ist ein wichtiges Signal an die gesamte Autobranche. Und sichert zigtausende Industriearbeitsplätze.“
Dieser Beitrag ist ursprünglich bei unserem Partner-Portal NIUS erschienen.
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