Ex-Daimler-Vorstand Cordes warnt vor Energiekrise: "Wir könnten Nord Stream reparieren"
Die hohen Energiepreise sind eine enorme Bedrohung für Deutschlands produzierende Industrie, warnt der ehemalige Daimler-Vorstand Eckhard Cordes (72) Das Problem ließe sich aber einfach lösen: Berlin müsste die Kernkraftwerke wieder hochfahren – und Nord Stream reparieren.
Die deutsche Industrieproduktion befindet sich im freien Fall, ein alarmierender Rückgang um sieben Prozent in den letzten vier Jahren. Der ehemalige Daimler-Vorstand Eckhard Cordes betont im Interview mit der Berliner Zeitung, dass Deutschland zwar nicht der “kranke Mann Europas” sei, aber dennoch von der Substanz lebe. Seine größte Sorge liegt in der deutschen Energiepolitik. Der gleichzeitige Ausstieg aus Atomkraft und russischem Gas bringt die Unternehmen in eine prekäre Lage. Cordes warnt eindringlich: “Die viel zu hohen Energiepreise können unsere Substanz in der produzierenden Industrie angreifen, und das wäre sehr gefährlich.”
Eckhard Cordes: "Das russische Gas ist ja weiter vorhanden"
Trotzdem ist Cordes nicht hoffnungslos. Er glaubt, dass Deutschland noch die Chance hat, umzusteuern. Die Lösung sieht er in einer Neuausrichtung der Energiepolitik. “Wir können unsere Kernkraftwerke innerhalb eines überschaubaren Zeitraums wieder hochfahren. Und wir könnten auch Nord Stream reparieren – das russische Gas ist ja weiter vorhanden.” Die deutschen Autohersteller verfügen immer noch über die Kapazitäten, Verbrennungsmotoren zu produzieren.
Für Cordes steht fest, dass die politische Führung gefragt ist. “Was wir dringend brauchen, sind politische Entscheidungen, die sich an der Realität orientieren – und nicht an ideologischen Verblendungen.”
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