Fahrplanwechsel sorgt für Chaos: Schüler kommen wegen Koralmbahn zu spät
Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn ist der öffentliche Verkehr in Österreich in eine neue Phase gestartet. Dichtere Takte, mehr Fernverbindungen und zusätzliche Direktzüge.
Doch während Pendler im Fernverkehr von neuen Angeboten profitieren, zeigt sich auch eine Kehrseite der Fahrplanreform: In mehreren Regionen geraten Schüler durch geänderte Bus- und Bahnzeiten zunehmend unter Druck.
Seit dem Fahrplanwechsel, der zu Wochenbeginn in Kraft getreten ist, mehren sich Beschwerden aus den Bezirken Murau, Bruck-Mürzzuschlag, Leoben sowie aus Teilen der Südweststeiermark. Schuldirektionen und Elternvertreter berichten übereinstimmend, dass zahlreiche Kinder ihre gewohnten Anschlüsse nicht mehr erreichen. Die Folge: verspätete Ankunft in der Schule.
Besonders problematisch ist, dass die neuen Abfahrtszeiten nicht immer auf die bestehenden Schulbeginnzeiten abgestimmt sind.
Auch nachmittags hakt es
Die Schwierigkeiten beschränken sich jedoch nicht nur auf den Schulbeginn. Auch am Nachmittag kommt es vermehrt zu Problemen. In einzelnen Fällen wurde sogar diskutiert, die Mittagspause zu verkürzen, um die neuen Fahrzeiten einhalten zu können.
Solche Eingriffe sind jedoch rechtlich nicht ohne Weiteres möglich. Änderungen der Schulzeiten müssen im Schulforum beschlossen werden – also gemeinsam von Lehrkräften, Eltern, Schülern und der Schulleitung. Einseitige Anpassungen kommen nicht infrage.
Suche nach pragmatischen Lösungen
Derzeit laufen in den betroffenen Regionen Gespräche, um Schule und öffentlichen Verkehr wieder besser aufeinander abzustimmen. Ziel ist es, praktikable Lösungen zu finden, ohne den schulischen Alltag weiter zu belasten. Elternvertreter und Direktoren betonen, dass der öffentliche Verkehr für viele Kinder alternativlos sei – entsprechend groß ist der Handlungsbedarf.
Mehr Züge, neue Relationen
Während Schüler durch den neuen Fahrplan mit Problemen konfrontiert sind, profitiert der Fernverkehr deutlich. Das Angebot wurde im Rahmen des Koralmbahn-Projekts spürbar ausgeweitet: Nach Graz verkehren die Züge nun im Halbstundentakt, nach Klagenfurt bestehen ab 26 tägliche Verbindungen. Neu hinzugekommen ist zudem eine frühe Direktverbindung über Wiener Neustadt nach Wien-Meidling mit Anschluss in Richtung St. Pölten.
Darüber hinaus wurde auch das internationale Angebot ausgebaut. Direktzüge verkehren nun ebenso nach Prag sowie in Teile Polens. Tagesausflüge in die tschechische Hauptstadt sind bereits ab den frühen Morgenstunden möglich, auch die Rückfahrmöglichkeiten wurden zeitlich erweitert.
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