Was zunächst nach Einzelphänomen klingt, entpuppt sich inzwischen als spürbarer Trend – ausgelöst durch den wachsenden Einsatz von Medikamenten wie Ozempic, Wegovy oder Mounjaro. Das verändert nicht nur die Essgewohnheiten der Gäste, sondern hat auch wirtschaftliche Folgen für die Betreiber.

Medikamente dämpfen Appetit – weniger Konsum im Lokal

Daniel Marbot, der als Gastroplaner regelmäßig Gäste in Restaurants befragt, beobachtet die Entwicklung genau. In einem Gespräch mit Heute schildert er: „Früher waren die Hauptkarte hören wir immer öfter, dass die Portionen zu groß sind.“ Diese neue Wahrnehmung führt laut Marbot dazu, dass Gäste häufig offen erklären, mit Hilfe entsprechender Medikamente abzunehmen. „Ich höre immer wieder in Gesprächen, dass die Gäste offen damit umgehen und dem Personal sagen, dass sie gerade mit diesen Medikamenten abnehmen und deshalb nur eine Vorspeise bestellen oder die Hälfte des Hauptgerichts nicht essen“, berichtet er.

Marbot geht davon aus, dass dieser Effekt in den kommenden Jahren weiter zunehmen werde. Sein Appell an die Branche: „Die Unternehmen müssen sich dem anpassen.“

Wenn der Gast nicht erscheint: Teure Folgen für Wirte

Neben veränderten Essgewohnheiten sorgt ein weiteres Problem für Frust in der Gastronomie: Gäste, die trotz Reservierung einfach nicht auftauchen. Ein Wirt in Wien schilderte Medienberichten zufolge, wie eine Hochzeitsgesellschaft mit 170 angekündigten Personen trotz fixierter Reservierung nicht erschien. Zwei Tage vor dem Termin wurde dem Betreiber zwar noch eine Anzahlungsbestätigung vorgelegt – diese wurde aber wenig später wieder rückgängig gemacht. „Er hat mir noch zwei Tage vor dem Termin die Anzahlungsbestätigung gezeigt. Was ich nicht gewusst habe: Er hat sie gleich darauf wieder zurückgezogen.“ Das Ergebnis: volle Vorratslager, sechs Mitarbeiter im Dienst – und 4.500 Euro Verlust.

Frankreich: Strafgebühr für geplatzte Reservierungen

In anderen Ländern greifen Restaurantbetreiber mittlerweile zu drastischen Maßnahmen. In Frankreich hat Olivier Vincent, Inhaber und Küchenchef des L’îlot im Département Indre-et-Loire, reagiert. Sein Lokal hat nur 20 Plätze – jede nicht wahrgenommene Reservierung trifft ihn hart. Im Gespräch mit dem Magazin Ici schildert er seine Konsequenz: „15 Euro pro fehlendem Gast“, lautet nun die neue Regel für Reservierungen. Mit dieser Maßnahme hofft Vincent, unzuverlässige Reservierungen zu reduzieren – und wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen.