Gaspreis erstmals seit Mai 2024 wieder unter 30 Euro!
Der Gaspreis setzt seine Abwärtsbewegung fort und ist am Montag erstmals seit 18 Monaten unter die 30-Euro-Marke je Megawattstunde (MWh) gesunken. Grund für den Preisdruck war die Einigung auf einen überarbeiteten Friedensplan zwischen den USA und der Ukraine für ein Ende des Ukraine-Kriegs.
Der Gaspreis ist wieder unter 30 Euro pro MWh gefallen – der niedrigste Stand seit Mai 2024.GETTYIMAGES/Vlad Kochelaevskiy
Zum Handelsbeginn fiel der richtungsweisende Terminkontrakt TTF für europäisches Erdgas zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam auf 29,85 Euro pro Megawattstunde. Damit ist europäisches Erdgas so günstig wie seit Mai 2024 nicht mehr. Seit fünf Handelstagen geht es mit dem Gaspreis nach unten. Seit Beginn des Monats ist der Preis um etwa fünf Prozent gefallen und seit Jahresbeginn hat sich der Rohstoff um rund 40 Prozent verbilligt.
Fortschritte bei Friedensbemühungen für Ukraine
Der Preisrückgang wurde am Markt mit Fortschritten bei den Friedensbemühungen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erklärt. Bei Gesprächen in Genf haben Vertreter der USA und der Ukraine gemeinsam einen überarbeiteten und verbesserten Entwurf für einen Friedensplan erstellt. Vor dem Krieg war Russland der wichtigste Gaslieferant für mehrere europäische Staaten.
Zuletzt wurde der Rückgang des Gaspreises zudem mit Wetterprognosen begründet. Diese prognostizieren einen Temperaturanstieg in Mitteleuropa in den kommenden Tagen, nachdem ein Kälteeinbruch zuletzt noch die Nachfrage nach Erdgas angekurbelt hatte.
Speicherstände niedriger, Versorgungslage stabil
Aufgrund der stärkeren Nachfrage durch die niedrigeren Temperaturen in den vergangenen Tagen musste auch Erdgas aus den Gasspeichern entnommen werden. Der Füllstand der europäischen Speicher liegt laut Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE aktuell bei 79,10 Prozent. Die österreichischen Speicher sind derzeit zu 80,75 Prozent gefüllt. In Deutschland liegt der Füllstand aktuell bei 71,15 Prozent nach 75 Prozent zu Beginn des Monats.
Der Rückgang des Gaspreises macht jedoch deutlich, dass die Entwicklung der Füllstände nicht für Nervosität am Markt sorgt. Ein Sprecher der deutschen Bundesnetzagentur hatte jüngst ebenfalls gelassen auf die Füllstände reagiert und darauf hingewiesen, dass sich die Versorgungslage in Deutschland in den vergangenen Jahren verändert habe. Dank neuer LNG-Terminals verfüge Deutschland über zusätzliche Importmöglichkeiten.
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