Im internationalen Kontext schneidet die österreichische Wirtschaft schwächer ab als der globale Durchschnitt. Dieser liegt für die Jahre 2024 und 2025 bei 3,2 Prozent Wachstum. Besonders im Vergleich zu den USA, wo ein Anstieg von 2,7 Prozent erwartet wird, zeigt Österreich deutliche Rückstände. Hervorzuheben ist jedoch, dass Deutschland für 2024 mit nur 0,2 Prozent Wachstum sogar noch schlechter dasteht.

Langfristiger Trend – Negative Zukunftsaussichten

Die gegenwärtige wirtschaftliche Schwäche ist kein temporäres Phänomen. Seit dem zweiten Quartal 2022 befindet sich Österreichs Wirtschaft nahezu konstant in einer Rezession, die zu einem Gesamtabschwung der Wirtschaftsleistung um 2,1 Prozent führte. Für das Gesamtjahr 2024 prognostiziert die Österreichische Nationalbank (OeNB) sogar einen Rückgang von 0,7 Prozent.

Gründe für die Stagnation

Die Hauptursachen für diese anhaltende Phase der Stagnation sind vielschichtig. Eine ausgeprägte Rezession im Industriesektor, eine ausgeprägte Konsumzurückhaltung der Bevölkerung, steigende Energiekosten, sowie die Nachwirkungen des Ukraine-Kriegs belasten die gesamte Eurozone. Diese Faktoren summieren sich und tragen zur anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche bei.

Wettbewerbsfähigkeit im Fokus

Österreichs Wettbewerbsfähigkeit steht auf der Kippe. Rund zwei Drittel der volkswirtschaftlichen Indikatoren liegen unter dem Durchschnitt der EU-27. Besonders besorgniserregend ist die Investitionsprognose für 2024, die für Österreich die schwächste unter allen EU-Staaten darstellt. Zudem steigen die Lohnstückkosten in Österreich stärker an als in Deutschland und im EU-Durchschnitt.

Herausforderungen am Arbeitsmarkt und im Gesundheitswesen

Der Arbeitsmarkt zeigt ebenfalls besorgniserregende Trends. Österreich rutscht zunehmend ins Mittelfeld ab und wird von anderen EU-Ländern überholt. Im Gesundheitsbereich investiert Österreich etwa 10,4 Prozent des BIP, was zu den höchsten Ausgaben in Europa zählt. Dennoch zeigen die Ergebnisse, dass Österreich in Bezug auf chronische Krankheiten wie Diabetes hinter Ländern mit geringeren Gesundheitsausgaben zurückbleibt. Bei Wartezeiten für Operationen liegt Österreich im Mittelfeld: besser als Spanien, aber schlechter als Deutschland.

Ausblick auf die kommenden Jahre

Trotz der gegenwärtig düsteren Prognosen gibt es auch Lichtblicke am Horizont. Die Inflation zeigt Anzeichen des Rückgangs, was die realen Haushaltseinkommen stärken könnte. Für 2025 wird eine spürbare Beschleunigung des Wachstums erwartet. Der IWF beschreibt die Weltwirtschaft als “erstaunlich widerstandsfähig”, was darauf hindeutet, dass eine globale Rezession abgewendet werden kann.