Temu zählt zahlreiche Produkte auf ihrer Website auf, darunter Teddybären, Schulrucksäcke, Röcke, Ketten und Baby-Beißringe, die aufgrund potenzieller Sicherheitsrisiken zurückgerufen wurden.

Wie der Nachrichtendienst 5 Minuten berichtete, gab Temu folgendes Statement zum Rückruf ab: „Wenn wir erfahren, dass ein Produkt zurückgerufen werden muss, stellen wir sicher, dass der Verkauf sofort gestoppt wird. Sollten wir deine Kontaktdaten haben, informieren wir dich direkt und erklären dir, was von dir erwartet wird. Weitere Details veröffentlichen wir auf unserer Website. Aber keine Sorge: Bis spätestens 13. Dezember 2024 haben wir alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um dich zu schützen und die geltenden Gesetze einzuhalten.“

Neue EU-Regeln

Passend zum Rückruf wurden heute verschärfte Richtlinien für den Verkauf von Kinderspielzeug bekannt:

Das Europäische Parlament hat am Dienstagnachmittag in Straßburg die Einigung mit den Mitgliedsstaaten auf neue Sicherheitsvorschriften bestätigt. Dabei wurde die Spielzeug-Richtlinie von 2009 überarbeitet. Künftig werden „Ewigkeitschemikalien“ wie PFAS sowie hormonverändernde und krebserregende Substanzen in Spielzeugen verboten. Unternehmen haben nun eine Frist von viereinhalb Jahren, um die neuen Regelungen umzusetzen.

Die neuen Vorschriften betreffen alle Spielzeuge, die für Kinder unter 14 Jahren bestimmt sind – unabhängig vom Produktionsort. Die Liste der verbotenen gefährlichen Chemikalien in Spielzeugen wird um PFAS, endokrine Disruptoren und Bisphenole erweitert. Laut dem EU-Schnellwarnsystem für Produktsicherheit (EU-Safety-Gate-Bericht 2024) gehörten Spielzeuge mit 15 Prozent der Meldungen zu den am zweithäufigsten beanstandeten Produkten, nach Kosmetika. In fast der Hälfte der Fälle waren chemische Inhaltsstoffe der Hauptgrund für die Gefährdung.

Zudem werden Maßnahmen ergriffen, um die Lautstärke von Spielzeugen zu begrenzen und digitale Risiken für die psychische Gesundheit von Kindern zu überprüfen. Auch Online-Plattformen werden künftig stärker in die Verantwortung genommen. Zur Sicherstellung der Importkontrollen führt die EU einen digitalen Produktpass ein, den jedes Unternehmen vorlegen muss, das Spielzeug in eines der 27 EU-Länder einführt. 2023 wurden Spielwaren im Wert von 6,5 Milliarden Euro in die EU importiert, davon 80 Prozent aus China.