„Gleicher Markt, gleiche Regeln“: Bauernbund kämpft für faire Pflanzenschutzregeln
Der NÖ Bauernbund ist aktuell auf seiner traditionellen Bezirkstour unterwegs. In 63 Diskussionsrunden werden von Ende Oktober bis kurz vor Weihnachten in ganz Niederösterreich zentrale agrarpolitische Themen besprochen, von EU-Politik über Preisentwicklungen bis hin zur Zukunft der bäuerlichen Familienbetriebe und der Versorgungssicherheit in Niederösterreich.
Ein zentrales Anliegen: „Gleicher Markt, gleiche Regeln“. Der Bauernbund verlangt einheitliche, praxistaugliche Pflanzenschutzvorgaben innerhalb der EU. Derzeit seien Mittel, die in Österreich verboten sind, etwa in Deutschland erlaubt. Auch die Zulassungsdauer soll künftig „bis auf Widerruf“ gelten, statt befristet zu sein. Einen Durchbruch erwartet man bei Gesprächen der Bauernbundspitze in Brüssel mit Kommission und Experten.
Preisdruck und Wettbewerbsfähigkeit
Im EU-Schwerpunkt stehen heuer außerdem die Gründung des Europäischen Bauernbundes, mit dem Niederösterreicher Alexander Bernhuber als erstem ehrenamtlichen Präsidenten, sowie Entwaldungsverordnung, Pflanzenschutz und das EU-Agrarbudget. Diese Bereiche beeinflussen laut Bauernbund Wettbewerbsfähigkeit und Bürokratiedruck der Betriebe entscheidend.
Gleichzeitig wächst der wirtschaftliche Druck: Kosten sind stark gestiegen, Erzeugerpreise stagnieren oder sinken. Importware, oft unter niedrigeren Auflagen produziert, verschärft die Lage. Beispiele für die geringe Wertschöpfung: Beim 18,50-Euro-Schweineschnitzel kommen 50 Cent beim Bauern an, bei Erdäpfeln 20 Cent pro Kilo, bei der Semmel ein Cent.
Faire Preise und Herkunftspflicht
Der niederösterreichische Nationalrat und Bauernbundpräsident Georg Strasser fordert daher faire Preise, Herkunftskennzeichnung und EU-Standards, die auch gegenüber Drittstaat-Importen durchgesetzt werden. Für ihn steht fest: „Nur so bleiben bäuerliche Betriebe wirtschaftlich stabil, investieren weiter und schaffen Versorgungssicherheit. Wir brauchen Rahmenbedingungen, die Leistung belohnen, unseren Bäuerinnen und Bauern Planungssicherheit geben und damit der kommenden Generation an Hofübernehmern Zukunftschancen bieten.“
Zugleich betont Strasser den direkten Stil des Bauernbundes: Man setze auf persönliche Gespräche und gehe weiterhin „von Haus zu Haus“, das sei die Stärke im ländlichen Raum.
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